Viele Touristen, zu wenige Betten

Rußbachs Bürgermeister Josef Grasl ist stolz auf sein "Salzburger Dorf", das touristisch als solches vermarktet wird.
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  • Rußbachs Bürgermeister Josef Grasl ist stolz auf sein "Salzburger Dorf", das touristisch als solches vermarktet wird.
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Interview von Theresa Kaserer

Es heißt, Sie werden bei der nächsten Bürgermeisterwahl nicht mehr kandidieren. Haben Sie Angst, dass die Rußbacher Sie nicht mehr wählen?
JOSEF GRASL:
"Nein, da denke ich mir nichts. Die Rußbacher mögen mich. Immerhin hatte ich immer über 90 % beim Wahlergebnis. Aber irgendwann muss man aufhören und ich bin bei der nächsten Wahl schon 64 Jahre."

Annabergs Bgm. Josef Schwarzenbacher will eigentlich auch aufhören, aber weitermachen, falls sich kein Nachfolger findet. Würden Sie ohne geeigneten Nachfolger auch weitermachen?
JOSEF GRASL:
"Das ist eine schwierige Frage. Sagen wir es einmal so: Es hängt von der Gesundheit ab. Das Bürgermeisteramt ist eigentlich schon mein Traumberuf. Ich war in den vergangenen Jahren Baumeister der Gemeinde, natürlich auch mit der Gemeindevertretung. Ich gebe das Lob gerne weiter, wir arbeiten in Rußbach alle gut zusammen, deswegen ist auch so viel weitergegangen."

Reden wir über die Zukunft: Was soll noch weitergehen?
JOSEF GRASL:
"Zwei wichtige Projekte habe ich noch: eine Ultrafiltrationsanlage und eine neue Abfallsammelstation. Das erste Projekt liegt mir ganz besonders am Herzen, damit unser Trinkwasser in Ordnung ist."

Ist das Rußbacher Trinkwasser jetzt nicht in Ordnung?
JOSEF GRASL:
"Schon, aber die Qualität geht zurück. Es wird ja regelmäßig überprüft und der Gebrauch ist unbedenklich. Wenn aber viel Niederschlag da ist, dann wird die Qualität schlechter. Das Grundwasser wird jetzt schon vor dem Gebrauch UV-bestrahlt, aber mir langt das nicht. Dadurch werden die kleinen Tierchen, die in fast jedem Trinkwasser leben nur abgetötet. Mit der geplanten Ultrafiltrationsanlage werden diese toten Tierchen dann auch noch ausgesiebt. Sie kostet 200.000 Euro und ist vom Land eigentlich nicht vorgeschrieben. Wir leisten sie uns trotzdem."

Rußbach bewirbt sich als "Salzburger Dorf" - auf der Homepage sieht man eine Kuh. Krispls Bgm. Andi Ploner will nicht, dass seine Gemeinde als Kuhdorf bezeichnet wird - wie steht es mit ihnen?
JOSEF GRASL:
"Kuhdorf hat einen negativen Beigeschmack. Wir sind aber stolz darauf, ein Dorf zu sein - ein aufstrebendes! Wir haben gute Nächtigungszahlen, im Sommer wie im Winter. Leider haben wir nur noch 600 Betten. 1.000 hatten wir einmal."

Weil es immer weniger Privatvermieter gibt?
JOSEF GRASL:
"Ja. Die meisten Vermieter sind jetzt um die 70 Jahre, Junge tun sich das nicht mehr an. Die Älteren können mit dem PC nichts anfangen, aber ohne den geht es im Tourismus nicht. Touristen buchen fast nur online. Was wir bräuchten, sind Betten, Betten, Betten. Ich hätte nichts gegen ein Bauprojekt mit Ferienhäusern. Die Chancen stehen nicht schlecht, aber dazu möchte ich momentan nicht mehr sagen."

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