Mundartgedicht

Umsonscht Ih steah im laarn Zimmer- mei Tante- de gib`s iatz nimmer! Ih steah da wia a tepfte Maus- `s Lebn vo meiner Tante- des isch aus! Ih kunn`s nit glabn! Ih bin vazag! Warum hat mir des Koaner gsag? Ih fahr mi`n Zug zum Kranknzimmer- es war umsonscht! Mei Tante gib`s iatz nimmer! Lilo Galley

Langs Iatz hun i mi in Langs valiabt in Bliatnprocht und Duft grod wia i na so recht vaknallt do isch er durch, der Schuft I huns schoa an de Blattlen gmerkt wias faulig werdn voll Roscht de Liab isch imma küahla wordn des End wor Schneea und Froscht. Iatz mochn mia de jungan Trieb vü Sorgn, manche Müah und decht kimmt mia dös so bekannt aa von de Menschn füa. Gedicht von Sepp Rossa Schwaz

Hoffentlich -heascht mie -da Oustahâs A kloana Bua der schreit vor'm Haus Oustahâs– i bitt Die schö bring mia heuer -do an Rolla i muaß oiwei z'Fuaß -zen Spielplâtz geh und oiwei wieda - schreit da Seppi Oustahâs - kunnt i an Rolla hâ'm i wa dânn mit da Oma - oiwei brav i tat hâlt so gern -Rolla fâhrn sei' Bruada sâgt -wâs schreist den so da Oustahâs is do - net - terrisch da Seppi sâgt- des woaß i scho âba d’Oma –de is- gânz - schwarhörig

MARIA LIACHTMESS Mit Maria Liachtmess endet die Weihnachtszeit, juchui, do Langis kimmt, isch gor nimma weit. Die Kripplan wearn o´gibaut, vowohrt in am sichern Ort, schon nimmt die Sunne zui on Kroft, treibt schian staad ´n Winto fort. Es wochst do Tog, wia fein, zi Liachtmess um a gonza Stund, do Fuchs kroicht blinzlnd ausa aus sei´m wintolichn Grund. Früha wors zi Liachtmess luschtig, für Knecht und Diarn a Schlanggltog, es hot ´n Dianstgeba giwechslt, wer ban oltn nimma bleibm mog. Kerzn...

Grad a´Woacht ´Grad a´Woacht vu dir, nimmt un Kummer, die Soarg´n vu mir. Des bringt mi´zur Ruah, lasst mi´rascht´n. Zeit für a´Woacht ,i´lass des Hascht´n,. Grad los´n und red´n, des kun i´nit mit an Jed´n. Maria Fankhauser

Mundartgedicht von Bruder Werner Gregorschitz da tog is vorbei da sunnstrahl sog‘t pfiati zum lond voll donk und im fried’n sitz’ma am strond so a stund hon i gearn bold weard’s finschta sein dann seh’n ma die stearn es weard tog und weard nocht hot olles sein sinn und auf a jed’s ende kimmt a beginn wenn mia den weltenlauf richtig verstiah’n werd’n ma im leb’n die freid nie verliah‘n

Ein humorvolles Gedicht hat mir der Mundartautor Sepp Rossa geschickt! A Wesp A Weps isch wohl a blöds Insekt des liawa an a Bluamen schleckt zan stechn wär vü mehr a Grund da Nachbarin ihr Läster...mund

Hitze Dr Radio tuats olle Tog verkindn, miar oltn Leit solln in Keller veschwindn, mir sölln viel trinken und nöt viel össn, orbeitn und bewegn sölln mir vergössn. Die groaße Hitze drausn und im Haus, de holtet man jo foscht net aus, drum hon i des gonz schnell kapiert, und hon mein Liegestuahl im Keller postiert. Gedicht von Anna Steinacher/Verdings Südtirol

Innsbruck: Ein herzliches Willkommen in unserem Tiroler Mundartkreis Claudia Winkler aus Terfens, die uns gleich ein Gedicht widmet: Da Bagga Da Bagga kimmt…in meinen Gartn, wo d`Bliamln aufn Friahling wartn. De lassn`s Kopfl hängen schwar; wenn lei scho alles umma war! Da Bagga schnauft….und tuat sei Pflicht; und dort, wo er di Erd aufbricht machn sich alle Viechln rar; wenn lei scho alles umma war! Da Bagga stampft…am Stubntisch liegt alle Tag a neia Wisch. Mei Kopf isch voll, die Geldtasch...

Mundartautorin Anna Steinacher aus Verdings in Südtirol widmet ihrer verstorbenen Mutter dieses wunderbare Gedicht: Jung und ólt Vier Generationen in oan Haus, mit viel guatn Willn geaht sich’s aus, die Uroma terf des nou erlöibm, wia er gedeiht der Kindersöign. Und sie hot a riesige Freid, sigg wia sie wóggsn die jungen Leit, Respekt isch do für jung und Olt, mir bittn Gott dass er den Friedn erholt. Vergongen sein die Johr und Schtundn, die Uroma hot in ewign Friedn gfundn, iaz löibm nou drei...

Sâg, redsch Du mit mir? Oder ih zerscht mit Dir? Sag, mâgsch Du de Sunn, de Dih unlâchn kunn- de so kichert und lâcht, über`n Tâg und auf Nâcht? Sâg, schicksch Du der Sunn- Du hâsch `s oamâl schu tun- a Bussl mi`n Wind vo der Hândflächn gschwind? Sâg, tuasch Du des gern- ih will `s vo Dir hern! Mir gfâllt des so guat, wâs die Sunn mit Dir tuat! Lilo Galley

Tiroler Mundartkreis: Obfrau Lilo Galley Unsere Kathi Kitzbichler ist wieder fleißig am Schreiben. Wir würden uns über weitere AutorInnen freuen: lilo.galley@chello.at Des wünsch i dia I wünsch da fürs Leb´n vü Frohsinn und Freid, i wünsch da des Glück und a friedliche Zeit. I wünsch da de Liab, de Liab in dia drin, i wünsch da im Leb´n an gonz tiafn Sinn. I wünsch da vo Herzn dass da oiwei guat geht, dass da Segn vo obn stets üba dia steht. Kathi Kitzbichler Foto: Peter...

Geborgenheit Ich brauche Dich wie ein Stück Brot- Du bist mein Seelentröster in der Not! Ich sitz` auf Deiner Bank- wie Du siehst, bin ich krank! Du hörst mir zu- Du nimmst Dir Zeit- Du bist für mich Geborgenheit! Lilo Galley Foto: Kaller Walter

Obfrau Lilo Galley stellt die Mundartautorin Lisi Wimmer aus Kössen mit einem Gedicht vor! wimmerlisi@aon.at Is do ganz oafach A kloanes Dianei sagt zur Mama Du Mama los ma zu i wer den Nachba Franzi heiretn des is a netta Bua De Mama sagt da hast Du recht da Franzi is a liaba Bua aber zen heiretn- mei liabes Dianei da ghern aba scho zwoa dazua `s kloa Dianei des schaut ratlos drei sie denkt scharf nach- de kloane Lena do dann sagt sie ganz frisch heraus dann muaß i halt- den Nachba Seppi a nu...