Anger eröffnet Niederlassung in Japan
TRAUN. Am 15.4. eröffnete der oberösterreichische Hersteller für Hochgeschwindigkeits-Transferzentren ein Büro in Tokio. Nach intensiver Marktbearbeitung verzeichnet ANGER den ersten Auftragseingang. Auf den ANGER-Maschinen werden künftig Ventilsteuergeräte für ein neues Automatikgetriebe eines Japanischen Autoherstellers produziert.
ANGER ist eines der wenigen Maschinenbauunternehmen weltweit, die den Markteintritt in Japan geschafft haben. Ein überaus schwieriger Markt weiß ANGER Geschäftsführer Dietmar Bahn: „Neben kulturellen Barrieren muss man berücksichtigen, dass seit Beginn der Projektierung im Oktober 2012 der EUR/YEN Kurs stark zu unseren Ungunsten gefallen ist. Für den Kunden waren die Maschinen zum Zeitpunkt der Bestellung letztlich um 40 Prozent teurer. Dennoch konnten wir uns dank unseres Technologievorsprungs gegen die japanische Konkurrenz durchsetzen“.
Mit diesem Auftrag ist es gelungen einen der Top Automobilkonzerne Japans zu akquirieren. Das Projekt umfasst vorerst die Lieferung von zwei HCX Maschinen für die Bearbeitung des Ventilsteuergerätes eines neuen Automatikgetriebe, das in einem Volumen von rund 200.000 Stk. ab 2016 in Oberklassen Modelle eingebaut wird. Den Namen des Getriebeherstellers darf das Unternehmen derzeit noch nicht bekannt geben.
Tochtergründung als Vertrauensbeweis
Die Gründung der ANGER MACHINING JAPAN K.K. Tochtergesellschaft war die Voraussetzung für den Erhalt des Auftrags. Das neue Büro im Zentrum von Tokio wurde am Dienstag im Beisein des österreichischen Wirtschaftsdelegierten feierlich eröffnet. „Dieser Auftrag und die Gründung der japanischen Tochtergesellschaft waren nur der erste Schritt. Japan ist als weltweit drittgrößter Absatzmarkt für Maschinen und mit mehr als 24 Mio. Autos wichtigster Automobilproduzent der Welt. Der erste Auftrag fungiert gewissermaßen als Türöffner“, erklärt Bahn.
Das Trauner Unternehmen ist Hersteller von Transferzentren, Maschinen die für die zerspanende Bearbeitung von Motor- und Getriebeteilen eingesetzt werden. Die Technologie unterscheidet sich grundlegend von anderen am Markt etablierten Bearbeitungszentren, da nicht das Werkzeug zum Werkstück bewegt wird, sondern umgekehrt das Werkstück zu den Werkzeugen.
Der japanische Automobilkonzern ließ sich auf die völlig neue Technologie ein, da im Vergleich zu konventionellen japanischen Werkzeugmaschinen eine wesentlich genauere Bearbeitung der Teile möglich ist. „Außerdem konnten wir mit den geringsten Gesamtkosten über den Produktlebenszyklus punkten. Mit unseren Anlagen reduziert der Kunde gegenüber konventionellen japanischer Bearbeitungszentren seine Energie-, Personal-, Qualitäts- und Wartungskosten“ beträchtlich, erklärt Bahn.
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