Rotierende Räder für den Bezirk?
Thema beim Klimagipfel: Tulln setzt künftig auf erneuerbare Energie – und ist bereits auf Standortsuche
Mit dem Ausbau des Netzes für Windkraftanlagen setzt die Tullner Verwaltung verstärkt auf erneuerbare Energie. Das erklärte Ziel, energieautark zu werden, liegt klar auf der Hand.
TULLN/BEZIRK (kaze). Wurden im vergangenen Jahr die Radfahrwege erweitert und flankierend bewusstseinsbildende Maßnahmen durchgeführt, ist in diesem Jahr die Rede von anderen, viel größeren Rädern. Und: Die Pläne sind konkreter, als so mancher Politiker zugeben mag.
Tulln ist „gute Windgegend“
Bürgermeister Peter Eisenschenk und Vizebürgermeister Harald Schinnerl (beide ÖVP) sind sich einig: Tulln setzt auf erneuerbare Energie. „Es ist noch zu früh, konkrete Informationen zum Aufstellen von Windrädern zu geben“, so Schinnerl gegenüber dem Bezirksblatt. Da Tulln grundsätzlich als „gute Windgegend“ angesehen werden kann, sind in jüngerer Zeit Möglichkeiten für künftige Standorte besprochen worden. Über etwaige Präferenzen schweigen sich die beiden aber aus. „Es wäre zu voreilig, bereits Namen von Orten zu nennen, wo im Vorfeld noch gewisse Fragestellungen aufgearbeitet werden müssen“, so Stadtchef Eisenschenk.
Dass ganze Regionen zwischenzeitlich mit Strom von Windfeldern versorgt werden können, zeigt das Burgenland. Auch dort werden alle Ressourcen genützt. Doch die Tullner Planung ist bereits einen Schritt weiter.
Fünf Windräder geplant
Vorerst wird daran gedacht, fünf Windräder aufzustellen. Diese würden insgesamt eine Leistung von fünf bis sieben Megawatt bringen, „was einer Versorgung von rund 1.000 bis 1.500 Haushalten entspricht“, erklärt Siegfried Schönbauer vom Verein ESCO (Energy Service Company). Blickt man auf den Bezirk Tulln, so liegt der durchschnittliche Haushaltsverbrauch an Strom bei 3.500 kWh. Um energieautark zu werden, wäre die Umsetzung dieses Projektes ein wichtiger Schritt. Auch darum, weil keine CO2-Emissionen anfallen.
Da die Akzeptanz der Bevölkerung eine große Rolle spielt, will die Tullner Stadtpolitik in jedem Fall unterschiedliche Formen von Bürgerbeteiligung zum Zug kommen lassen, die den Errichtungsprozess (frühestens ab 2012) begleiten.
„Keine Windräder am Wagram!“
Nicht überall im Bezirk ist man auf Windräder aber gut zu sprechen – auch ÖVP-intern gibt es dazu keine einheitliche Linie.
„Die Förderungen der Windkraftanlagen sind beachtlich gut“, findet zwar Grafenwörths Bürgermeister LA Alfred Riedl. Aber er sieht Windräder „als optische Umweltverschmutzung“. „Keinesfalls“, ist er überzeugt, „werden Windräder künftig in der Region Wagram aufgestellt.“
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