Tullner Bezirk im Tattoo-Fieber
Von dezent weit entfernt: Jedes Kunstwerk ist auch ein Statement und das verlangt, präsentiert zu werden.
TULLN / BEZIRK. "Das ist einfach eine sehr schöne Erinnerung an meinen Aufenthalt in New York", erzählt Sandra Weinhappl, während sie den Ärmel ihres T-Shirts hochschiebt und auf die Tätowierung auf dem Oberarm zeigt.
Vom Häfenpeckerl zur Schickimicki-Mode: Mittlerweile fällt man schon auf, wenn man nicht tätowiert ist. Die Bezirksblätter Tulln haben sich im Bezirk umgesehen, welche Kunstwerke auf den Körpern getragen werden – und wurden fündig.
Vom Old School Style zur Notenzeile
"Für mich haben alle Tätowierungen eine besondere Bedeutung", erzählt Lydia Fuchs. Das Tattoo auf dem Unterarm erinnert an das erste Lokal "New York in the City", das sie in Wien eröffnet hat, daher rührt auch der Schriftzug "LOVE NYITC". Dafür zu stehen wer man ist, das bedeute die Tätowierung am inneren Oberarm, für Musik und Tanz steht das Kunstwerk am Fußrist. Und das wird nicht das letzte sein, verrät die hübsche Wirtin.
Wenn die Jugendsünde weichen muss
"Aus dermatologischer Sicht haben wir kein Problem mit Tätowierungen, einzig Muttermale sollte man ausnehmen, da man sie ansonsten nicht beobachten kann", rät Beatrix Scharner, Dermatologin in Tulln. Auffällig ist, dass die meisten Unverträglichkeiten auftreten, wenn der Farbton Rot verwendet wird, die Entzündung könne sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, wird jedoch vom Körper abgearbeitet. Und sollte man sich gegen das Tatto entscheidet? "Das kostet viel Geld und dauert sehr lang", weiß Scharner. Die Entfernung gehe jedoch relativ schmerzlos von statten, denn "vorher wird eine lokalanästhetische Creme aufgetragen, erst dann kommt der Laser zum Einsatz", so die Dermatologin.
Das kommt aber für Marc Köllner nicht infrage, im Gegenteil. Sein Kunstwerk ist noch nicht ganz fertig: "Auf dem linken Arm habe ich zwar schon Portraits von Musikern, wie Ozzy Osbourne oder Iron Maiden, doch die müssen noch mit Logos verbunden werden", verrät der 25-jährige Krankenpfleger aus Tulln. Ob auf seinem Körper noch ein Fleckerl ohne Tätowierung ist? "Ja, schon, aber nicht mehr lange", schmunzelt Köllner.
Unter dem Anzug versteckt
In manchen Berufen sieht man das Peckerl aber nicht gern. "Wissen Sie eigentlich, wo bei uns der Altersdurchschnitt liegt?, lacht Suanne Negrin, stellvertretende Direktorin der Bank Austria am Tullner Hauptplatz, die überzeugt ist, dass "bei uns niemand tätowiert ist". Und wenn doch? "Dann müssen einfach langärmelige Hemden getragen werden", sagt sie.
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