Jet-Überfall: Schuldig – Straftat nicht verhindert
Drei Jugendliche wurden nun verurteilt, sie wussten vom geplanten Überfall auf die Tullner Jet Tankstelle
TULLN. Drei Räuber, die am 2. Februar dieses Jahres die Jet Tankstelle in Tulln überfielen, tätigten ihre Vorbereitungsgespräche in der Wohnung eines Bekannten, wo sie auch die zum Überfall verwendete Softgun zusammenbauten. Zumindest drei Burschen im Alter von 19, 20 und 23 Jahren bekamen die Vorbereitungen mit, unterließen es jedoch, die Straftat zu verhindern.
Im ersten Teil des Prozesses am Landesgericht St. Pölten ließ Jugendrichter Markus Grünberger den 19-jährigen Bosnier, der laut Verteidiger Stefano Alessandro „… nur ein bisserl eine Ahnung gehabt hat“, mit einer Diversion in Form einer zweijährigen Bewährungsfrist ziehen.
Für den 20-jährigen Österreicher, der behauptet hatte, dass einer der Räuber gedroht habe, jeden umzubringen, der etwas sagt, setzte es, seinem Einkommen entsprechend, eine Geldstrafe in Höhe von 720 Euro, sowie eine bedingte Freiheitsstrafe von fünf Monaten. „Ich weiß, es war eine besonders blöde Situation. Sie hätten Ihre Freunde verraten müssen“, begründete Grünberger die relativ milde Strafe, wobei die angebliche Drohung nur teilweise durch Zeugen bestätigt wurde.
Seinen Vorstrafen entsprechend erhielt der Dritte im Bunde, ein 23-jähriger Bosnier, 15 Monate Haft, von denen er fünf hinter Gittern abzusitzen hat. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
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