Jetzt heißt's: Weg mit dem Dreck
Flurreinigungsaktionen im Bezirk: Bürger werden zu Müll-Sheriffs und halten so die Region sauber.
MUCKENDORF / BEZIRK TULLN. Warnwesten, Handschuhe, Müllsäcke und Greifer werden emsig ausgeteilt, die Gruppen eingeteilt und los geht's mit dem Frühjahrsputz in der Gemeinde Muckendorf, wo Umweltgemeinderat und Bürgermeister Hermann Grüssinger die Aktion "zur Chefsache" erklärt hat.
Die Frühlingssonne lockt uns immer öfter in die Natur. Auf Bäumen und Sträuchern ist noch kein Laub, das Gras ist noch kurz und braun. Wer aufmerksam spaziert oder mit dem Auto fährt, bemerkt deshalb unschöne Blüten der Zivilisation in der Landschaft: Müll, hauptsächlich Plastik, fällt nun besonders unangenehm auf – und er ist praktisch überall.
"Schaut's, da liegt eine Unterhose", ruft Dominik, betätigt den Greifer und bekommt sofort Unterstützung von Bruder Florian und Freund Benedikt. "2.700 Säcke Müll wurden vergangenes Jahr von 1.500 Teilnehmern gesammelt", weiß Ursula Keller, die beim Abfallverband für die "Stopp Littering"-Aktion verantwortlich ist. Rekordbeteiligung an der Flurreinigung gab's heuer in Absdorf. In Neudegg findet der Osterputz erst statt, wie Alexander Jamöck, Obmann der Dorferneuerung, mitteilt: "Ich betreue die Aktion heuer schon das fünfte Mal", sagt er stolz.
Flurreinigung im Bezirk Tulln:
Wir haben die Stopp Littering-Termine für Sie zusammengeschrieben:
28. März: Königstetten: Volkschule; Langenrohr/Asparn: FF-Haus; Langenrohr: Fischerhütte; Langenschönbichl: FF-Haus; Neusiedl: Verschönerungsverein (alle 8 Uhr). Tulbing, 8.30 Gemeindeamt Katzelsdorf. 9 Uhr FF Haus Tulbing & Wilfersdorf, Chorherrn: Im Felde 10; Mollersdorf: FF-Haus; Ranzelsdorf: Geiger-Keller, jeweils 9 Uhr. Wagendorf: Bauernhof Thomaso, 13.30 Uhr.
11. April: Fels: 8 Uhr Schulplatz; Großweikersdorf: 8 Uhr GH Maurer; Ameistal: Platzl; Baumgarten: FF-Haus; Großwiesendorf: Bushaltestelle; Kleinwiesendorf: Gasthaus Zach; Ruppersthal: Pfarrhof; Tiefenthal: Weingut Zeitlberger jeweils 8 Uhr. Tulln/Langenlebarn: 13 Uhr Donaukapelle;
12. April: Neudegg: Laube, 13 Uhr.
bis 15. April: Osterputz Erpersdorf
Freiwillige Helfer sind bei allen Aktionen willkommen. Weitere Termine finden Sie hier.
Mehr zum Abfallverband und der Aktion
Im Jahr 2006 starteten die NÖ Umweltverbände und das Land NÖ gemeinsam die Aktion „Wir halten Niederösterreich sauber!“. Seither sind jährlich mehr als 30.000 Freiwillige in 500 Aktionen unterwegs und sammeln über 270 Tonnen Abfälle aller Art aus der Natur.
Statistik 2014 im Verbandsgebiet Tulln (Bezirk Tulln mit 21 Gemeinden, Stetteldorf (Bez. Korneuburg) sowie die vier Wienerwaldgemeinden Wolfsgraben, Pressbaum, Tullnerbach und Mauerbach):
52 Gruppen mit insgesamt fast 1.500 Teilnehmern haben mehr als 2.700 Säcke Müll gesammelt.
Unterstützt werden die Vereine und Gruppen vom GVA Tulln mit Hilfsmitteln wie Sammelsäcken, Müllgreifern, Handschuhen, Warnwesten und einem kleinen Verpflegungsbeitrag. Registrieren kann man sich über die Homepage www.stopplittering.at; Ansprechpartner beim GVA-Tulln ist Frau Ursula Keller, 02272/61344 453.
So viel Müll neben Autobahnen:
Alexandra Vucsina-Valla, ASFINAG teilt mit:
· österreichweit müssen jährlich 1.700 Tonnen Müll entlang der Autobahnen und Schnellstraßen händisch aufgesammelt werden.
· Beim „Frühjahrsputz“ von nur einer der insgesamt 43 Autobahnmeistereien fallen dadurch bis zu 1500 Müllsäcke an
· Mehr als 1000 ASFINAG-Mitarbeiter in ganz Österreich müssen unter anderem für diese Tätigkeit eingesetzt werden.
· Aus dem Autofenster geworfen oder neben der Fahrbahn abgeladen werden unter anderem Apfelreste, Zigarettenstummeln, Verpackungen und Dosen, Flaschen, Dieselkanister, Eierkartons, Sicherheitsgurte, Leuchtbänder, Musik-CDs, Pannendreiecke, Unterwäsche, Werkzeug oder auch alte Autoreifen. Und sogar Schrott-Pkw oder Motorräder wurden bereits entlang einer Autobahn entsorgt
· Das Volumen dieser 1700 Tonnen beträgt fast 50.000 Kubikmeter, das entspricht etwa 750 Lkw-Ladungen.
· Diese Müllmenge stellt ein Viertel des gesamten Mülls dar, der von der ASFINAG entsorgt werden muss, vom Volumen ist es aber nahezu die Hälfte, weil es sich dabei um nicht gepressten Abfall handelt. Einsammeln und Entsorgen sind dadurch entsprechend teuer
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