Müll-Aktion: Granate entdeckt
Tullner sagen Müll in der Natur den Kampf an: 1.500 Freiwillige helfen mit.
BEZIRK TULLN. Wenn man derzeit durch den Bezirk Tulln fährt oder spaziert, wähnt man sich stellenweise auf einer riesigen Deponie: Im Winde tanzend am Straßenrand, halb eingeackert in Felder, als „Osterschmuck“ an Sträuchern – überall Plastikmüll. Jetzt krempelt der Bezirk die Ärmel hoch und startet den Frühjahrsputz für unsere Heimat.
Ostern alles sauber
Allein elf dieser sogenannten "Stopp Littering"-Aktionen fanden im Bezirk vergangenen Samstag statt. Mit großem Eifer waren Groß und Klein dabei, die Natur von achtlos weggeworfenem Müll zu befreien. 33 Aktionen sind für 2016 im Verbandsgebiet des Gemeindeverbands für Abfallbeseitigung (GVA) Tulln angemeldet. Dieser unterstützt die von Privatpersonen und Vereinen organisierten Sammeltrupps mit Sammelsäcken, Müllgreifern, Handschuhen und Warnwesten sowie einem kleinen Verpflegungsbeitrag.
Kuriose Funde
Die Zahlen im Bezirk können sich sehen lassen: im Vorjahr sammelten 1.590 Personen gemeinsam 1.221 Säcke an Abfall, der einfach auf und um unsere Straßen in der Natur herumlag. Immer wieder ist es Müll, der beim Autofahren achtlos auf die Seite geworfen wird, aber auch Autoteile oder Mikrowellenherde wurden schon gefunden.
Einer der kuriosesten Funde 2014 in Tulln war ein Ehering. Der Besitzer konnte ausfindig gemacht werden und erzählte, dass der Ring fast zwei Jahre zuvor verloren gegangen war.
Einen Satz zurück machte eine Finderin vergangenen Samstag in Königstetten, als sie auf ein metallenes Relikt stieß. Die Polizei rückte aus – hier handelte es sich um eine 7,5 cm-Sprenggranate, die vom Entminungsdienst sichergestellt wurde.
Müll vermeiden
So lobenswert das Engagement der Müllsammler ist: Besser wäre, es wäre nicht notwendig. Nicht nur kostet die Entsorgung des in unserer Natur gesammelten Mülls bis dato über 60.000 Euro. Während des Jahres müssen Gemeindearbeiter und Straßenmeistereien ausrücken, um Abfälle einzusammeln. Daher: "Müll von vornherein ordnungsgemäß entsorgen schont unsere Umwelt und unsere Finanzen", appelliert GVA Tulln-Geschäftsführerin Katharina Hauser.
Zur Sache:
1. April: "Weg mit dem Dreck", Kirchbach; "Frühjahrsputz", Sieghartskirchen
2. April: "Frühjahrsputz rund um Wagendorf", Sieghartskirchen; "Saubere Gemeinde", Baumgarten; "Frühjahrsputz in und um Gollarn", Gollarn; "Frühjahrsputz", Altenwörth; "Frühjahrsputz in Mollersdorf", Mollersdorf; "Revierreinigung", Nitzing; "Frühjahrssäuberungsaktion", Wipfing; "Frühjahrsputz Muckendorf", Muckendorf
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