Tullns Straßen bräuchten 20 Millionen
Poltern über schlechte Straßen: Mit dem derzeitigen Budget würde die Instandsetzung länger als 13 Jahre dauern.
TULLN (bt). "Mit den Straßen hier muss etwas geschehen", ist sich Viktor Korntheuer aus Tulln sicher, weil "den Schaden am Auto zahlt mir ja auch niemand". Als besondere Problemzonen führt er die Frauentorgasse und die Klosterneuburger Straße an. Auch die Schießstattgasse ist berüchtigt. Niveauunterschiede und Bodenwellen, aber auch das ständige "plumpsen" in Kanaldeckel: "Nicht lustig", findet Korntheuer.
13 Jahre für Gesamtsanierung
"Ich könnte Ihnen 50 Straßen und Gassen nennen, wo etwas gemacht werden müsste", so auch Stadtrat Harald Wimmer, zuständig für den Straßenbau. Wenn das liebe Geld nicht wär'. Für das Jahr 2016 hat die Stadtgemeinde Tulln 1,5 Millionen für Straßenneubauten und -sanierungen budgetiert. "Die Problematik ist, wir bräuchten für die gröbsten Sanierungen rund 20 Millionen Euro", sagt Wimmer. Bleibt das Budget in etwa gleich, würde die riesige "Schönheitsoperation" für unsere Straßen also länger als 13 Jahre dauern. Bis dahin sind längst wieder neue Probleme aufgetreten. Je nach Verkehrsbelastung schlägt sich eine Straße 20 bis 25 Jahre tapfer. Danach treten Spurrinnen, Risse und Absenkungen auf, eine Erneuerung steht an.
Viertel-Mix muss stimmen
Das Sanieren von 100 Metern Straße kostet rund 80 bis 100.000 Euro. "Meist wird die Beleuchtung und der Kanal erneuert. Die Kosten vergisst man", meint Wimmer. Da nicht alles auf einmal bewältigt werden kann, würde darauf geachtet, jedes Viertel und jede Katastralgemeinde gleichwertig zu behandeln. Auch das Zusammenspiel mit der EVN muss stimmen, denn die ist seit Jahren dabei alte Gasleitungen zu tauschen. Straßen zu erneuern, die die EVN wenig später aufschneidet, würde keinen Sinn machen. Abgesenkte Kanaldeckel können der Stadtgemeinde gemeldet werden.
Fahrzeuge leiden
Was Straßen in schlechtem Zustand mit unseren Fahrzeugen anrichten, weiß Martin Schiener, Niederlassungsleiter vom Tullner Autohaus Keusch. Vor allem Stoßdämpfer und Federn leiden darunter. Auf 600 bis 800 Euro ist ein Austausch zu schätzen. "Wenn ich zu schnell in ein tiefes Schlagloch hineinfahre, können auch Reifen, Felgen oder diverse Achsteile kaputt werden." Ihre Meinung an tulln.red@bezirksblaetter.at
Sommer2016
Wildgasse zwischen Konrad-v.-Tulln-Gasse und Jahnstraße: Sanierung Straße und Gehwege, 75.000 €; Schießstattgasse zwischen Wildgasse und Grünwaldgasse (361.000 €), und Hubertusgasse: Erneuerung Kanal- und Wasserleitungen, Straßensanierung, Parkstreifen, Gehwege;
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