Mit Müllsäcken Tageslosung vorgetäuscht
- Richterin Doris Wais-Pfeffer
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BEZIRK TULLN (ip). „Gespielt und verspielt!“ Damit war die Frage der St. Pöltner Richterin Doris Wais-Pfeffer nach dem Verbleib von 10.100 Euro, die ein 39-Jähriger aus dem Tresor seines Arbeitgebers genommen hatte, geklärt. Am Landesgericht musste sich der derzeit Arbeitslose dem Vorwurf der Veruntreuung von Staatsanwältin Barbara Kirchner stellen, zu dem er sich umfassend schuldig bekannte.
Finanzielles Desaster
Als stellvertretender Filialleiter eines Supermarktes im Bezirk Tulln besaß der Angeklagte auch einen Schlüssel zum Tresor, in dem die Tageslosungen aufbewahrt wurden. Sein finanzielles Desaster führte Anfang August 2016 dazu, dass er zwei Tageslosungen einsteckte und Müllsäcke im Tresor so deponierte, als sei das Geld darin. „Ich war unter Druck“, erklärte der Beschuldigte vor Gericht. Obwohl seine Freundin bereits für die Kosten seines Privatkonkurses und die Wohnkosten aufkam, habe er kein Geld gehabt, um seine Spielschulden zu bezahlen, vor allem auch weiterspielen zu können.
Gutmachung des Schadens
Wais-Pfeffer verurteilte den bislang unbescholtenen Mann zu einer bedingten Freiheitsstrafe von fünf Monaten. Während einer dreijährigen Probezeit wird er von einem Bewährungshelfer begleitet. Abzüglich einer teilweisen Schadensgutmachung ist der noch offene Betrag von rund 9.000 Euro rückzuerstatten, der gleiche Betrag ist als Verfall an den Staat abzuführen. Darüber hinaus erteilte die Richterin die Weisung, dass er seine bereits begonnene Psychotherapie nachweislich fortsetzt. Sowohl der Beschuldigte als auch Kirchner waren mit dem Urteil einverstanden.
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