Netzwerk um die Integration bemüht

Netzwerk Michelhausen bietet Kultur: Ein Ausflug nach Wien bereitete Freude. | Foto: Netzwerk Michelhausen
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  • Netzwerk Michelhausen bietet Kultur: Ein Ausflug nach Wien bereitete Freude.
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MICHELHAUSEN. Das Netzwerk Michelhausen wächst und zählt mittlerweile über 70 aktive Mitglieder. "Ein Beweis dafür, dass ein Blick in die Augen des Fremden und ein paar gewechselte Worte ganz rasch Gefühle wachsen und die Erkenntnis reifen lassen, dass wir alle Menschen sind", so Theres Friewald-Hofbauer.
Der jüngste Flüchtling, Javad aus Afghanistan, ist mittlerweile im Schulleben integriert – manche Nachmittage darf er bei Schulkollegen verbringen.
Auch die Älteren kommen nicht zu kurz: Ein Ausflug nach Wien und ein Picknick wurden durchgeführt. Derzeit erblickt man auch Michelhausens Männer in orangen Jacken, die diverse Reinigungs- und Pflegearbeiten auf Gehwegen, Straßen und Plätzen durchführen. Neben der finanziellen Komponente sind sie sehr froh darüber, ihren Tag mit einer sinnvollen Beschäftigung ausfüllen zu können. "In der Bevölkerung wird die Arbeit der 'Orangen' mit großem Wohlgefallen zur Kenntnis genommen", informiert Friewald-Hofbauer.

Schule: Mit strahlenden Augen erzählt „unser“ jüngster Flüchtling, Javad aus Afghanistan, von seiner Schule, der VS Michelhausen, und von seiner „Frau Lehrerin Theresa“. Tatsächlich gestaltete sich der Schulanfang für den Buben dank einer Gruppe von Frauen, die sich seiner sofort angenommen haben, und des Engagements des Elternvereins weitaus unproblematischer als wir erwartet hatten. Ob Einkäufe tätigen, Bücher und Hefte einbinden oder Formalitäten erledigen, stets waren und sind helfende Hände zur Stelle. Die Unterstützung geht soweit, dass er mehrmals pro Woche die Nachmittage in Familien seiner SchulkollegInnen verbringt, wovon man sich einen besonders nachhaltigen positiven Einfluss auf Javads Integration und seine schulischen Fortschritte erwarten darf.

Remunerantentätigkeit/Beschäftigung: Seit Mitte der Woche sind an verschiedenen Plätzen des Gemeindegebietes junge Männer in orangen Schutzwesten zu sehen – acht unserer Asylwerber, die im Auftrag der Gemeinde diverse Reinigungs- und Pflegearbeiten auf Gehwegen, Strassen und Plätzen durchführen. Nach und nach sollen alle interessierten Flüchtlinge – und es sind tatsächlich alle außer den drei schulpflichtigen Kindern interessiert – zum Zug kommen. Die jungen Männer können das kleine Zubrot – sie erhalten 3,5 Euro pro Stunde – sehr gut brauchen, zumal sich ihr Taschengeld ja nur auf 40,- Euro pro Monat beläuft. Neben der finanziellen Komponente sind sie sehr froh darüber, ihren Tag mit einer sinnvollen Beschäftigung ausfüllen zu können. In der Bevölkerung wird die Arbeit der „Orangen“ mit großem Wohlgefallen zur Kenntnis genommen.

Teilhaber am gesellschaftlichen Leben der Gemeinde: Zahlreiche Gemeinschafts- und Privatinitiativen der MitstreiterInnen im Netzwerk Michelhausen (Begegnungspicknick, Ausflüge, Konzertbesuche, Einladungen zu familiären Abendessen, zum Minigolfen, Schwimmen etc.) eröffnen den Flüchtlingen immer mehr Chancen, Land und Leute kennenzulernen. Angebote, die von den Burschen mit viel Interesse, großer Freude und herzlicher Dankbarkeit angenommen werden. Mit ganz besonderer Freude wurde auf die Einladung des SV Viktoria Rust zum Besuch eines Heimspieles, zur Benutzung des Trainingsplatzes und zur Teilnahme an den Trainingsabenden reagiert.

Deutschkurse: Das Team der ehrenamtlichen DeutschlehrerInnen ist mittlerweile auf mehr als 20 Personen angewachsen. Damit ist es möglich geworden, den Unterricht von Montag bis Freitag in Kleingruppen den anzubieten. „Servus! Wie geht’s dir?“, ist demgemäß schon zur selbstverständlichen Begrüßungsformel geworden. Vereinzelt man auch schon auf eine Frage, die nicht beantwortet werden kann, den Satz „Was i leida net“ zu hören.
Sammelaktion: Nach einer Spontanaktion aus Anlass des Kälteeinbruchs vor zwei Wochen, bei der feste Schuhe, lange Hosen, Pullover und Übergangsjacken ins Flüchtlingsquartier gebracht wurden, wuerd nun eine umfassende Sammelaktion ins Leben gerufen. Die Sachspenden werden am Samstag, dem 26. September, von 9.00 bis 12.00 Uhr im Gemeindesaal Michelhausen entgegen genommen. Informationen über den Bedarf finden sich auf der Homepage des Netzwerkes www.netzwerk-michelhausen.com. Spenden, die keinen Abnehmer finden, werden an andere Flüchtlingsinitiativen, etwa „Tulln hilft“, weitergegeben.

Spendenkonto: Um weiterführende Integrations- und Bildungsmaßnahmen finanzieren zu können, wurde ein Spendenkonto eingerichtet, das von der Gemeinde Michelhausen verwaltet wird. IBAN: AT28 3249 7001 0087 5542. Verwendungszweck: Spende Asylwerber.
Das Netzwerk Michelhausen wächst und wächst und zählt mittlerweile über 70 Aktive. Ein Beweis dafür, dass ein Blick in die Augen des Fremden und ein paar gewechselte Worte ganz rasch Gefühle wachsen und die Erkenntnis reifen lassen, dass wir alle Menschen sind. Menschen mit einigen Unterschiedlichkeiten, die aber bereichernd sein können. Und Menschen mit vielen Gemeinsamkeiten, in denen die Chance auf eine friedvollere und bessere Zukunft schlummert.

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