"Neues Hotel macht keinen Sinn"
Wirbel um Pläne für Vier-Sterne-Hotel: Tullner Hoteliers von Wirtschaftlichkeit nicht überzeugt.
TULLN. "Allein von der Spitzenauslastung kann kein Hotel überleben und diese sei auch nur während der Austro-Agrar-Messe gegeben", übt Erich Stoiber, stellvertretender Bezirksobmann der freiheitlichen Wirtschaft und selbst Hotelier, Kritik an den neuen Plänen. Jeder könne sein Geld vergraben, wie er wolle, sagt Stoiber, weist jedoch darauf hin, dass durch "die Errichtung womöglich auch die bestehenden Hotels in den Ruin mitgerissen werden".
Die Stadt hält am Hotelprojekt fest. Ein renommiertes Unternehmen habe die betriebswirtschaftlichen Chancen eines Hotels am Areal der alten Feuerwehrschule angesehen und kam zu dem Ergebnis, dass "ein Hotel mit 150 Betten sowie sogenannten Boarding Houses (das sind rundum betreute Mietwohnungen, die für kurzfristiges und übergangsweises Wohnen konzipiert sind) Sinn macht", frohlockt Bürgermeister Peter Eisenschenk (TVP) beim Wirtschaftsgespräch 2013.
Das Unternehmen habe vor, das Areal zu kaufen und dementsprechend zu bauen, informiert der Stadt-Chef, der feststellt, dass "die Errichtung des Hotels für die Spitzenauslastung in Tulln unumgänglich ist".
"Außer bei der Boots- und der Agrarmesse gibt es in Tulln keine Spitzen", weiß Franz Kerschbaumer vom Nibelungenhotel. Ganz im Gegenteil: "Von November bis Anfang März gibt es gar keine Übernachtungen", sagt der Hotelier und betont gleichzeitig, dass sein Betrieb lediglich acht Monate im Jahr ausgelastet ist. Michaela Kern von der Pension Kirchenblick nimmt’s gelassen: "Unsere Gäste sind bei uns zufrieden und werden auch weiterhin unsere Gäste bleiben."
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