Frau flog aus fahrendem Auto
BEZIRK TULLN (ip). Um den Schlägen ihres damaligen Lebenspartners zu entgehen, wollte eine Angestellte aus dem fahrenden Auto des Mannes springen. Zuerst hielt er sie zurück, doch als er losließ, flog die Frau auf eine Schotterstraße.
„Schuldig“, erklärte der 40-Jährige vor dem St. Pöltner Richter Slawomir Wiaderek, der ihn mit den Vorwürfen der gefährlichen Drohung, der Körperverletzung und der vorsätzlichen Datenbeschädigung konfrontierte.
Drohungen per Telefon
„Er hat archaische Vorstellungen von einer Partnerschaft gehabt“, erklärte Verteidiger Ewald Stadler das Verhalten seines Mandanten, das er eher als „milieubedingt“ wertete. Nach einer 15-jährigen Beziehung lernte die Frau einen „Neuen“ kennen. „Sicher, ich war eifersüchtig“, gestand der Beschuldigte aus dem Bezirk Tulln. Er habe ihr und ihrem neuen Freund Angst machen wollen, daher habe er per Telefon und SMS gedroht, er werde sie zum Krüppel schlagen, sie umbringen oder die Reifen aufstechen. Zweimal kam es zwischen November und Dezember 2015 auch zu Handgreiflichkeiten.
Schläge beim Autofahren
Von den Schlägen im Auto trug die Frau eine Beule am Kopf davon, beim Sturz aus dem Auto erlitt sie eine Rissquetschwunde an der Hand. Als er ihr im Zuge einer weiteren Auseinandersetzung das Handy aus der Hand riss, musste sie zwei Tage danach wegen Schmerzen ins Krankenhaus. Nicht zuletzt löschte er alle Kontakte auf ihrem Handy.
Vom Richter nach seiner Zukunft befragt, meinte der 40-Jährige: „Jetzt kann´s mi gern haben. Sie soll machen, was sie will!“ Stadler verwies in seinem Plädoyer auf das überschießende Geständnis des Angeklagten und die zwei Wochen U-Haft, die sein Mandant bereits hinter sich gebracht habe.
Drei Monate bedingt, lautete das Urteil des Richters, der dem Mann noch die Weisung erteilte, eine Männerberatungsstelle aufzusuchen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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