Tullns Artefakte im Netz
Günstigste Lösung für ein Museum: Politiker beschließen digitale Werkpräsentation.
TULLN. "Wir haben eine Unmenge an historischen Fundstücken, die in Schachteln verpackt irgendwo herumliegen", sagt Bürgermeis-ter Peter Eisenschenk, dass ein "virtuelles Museum mit Abstand die günstigste Form ist". 550.000 Euro hat die Stadt Tulln für die kommenden Jahre bis 2019 budgetiert, ein virtuelles Heimatmuseum soll damit errichtet werden. NEOS-Chef Herbert Schmied zeigt auf, dass im Rechnungsabschluss 2014 ein Abgang von 277.000 Euro für Museen und Ausstellungen verzeichnet wurde. Der Abgangsposten bei der Musikschule beträgt 369.000 – "und das einer üppigen Landesförderung in der Höhe von 525.594,84 Euro", zeigt der NEOS-Gemeinderat auf. Zugleich betont er jedoch, dass Kunst, Kultur und Musik wichtig sind, die Frage sei nur: "Was wollen und was können wir uns leisten? Eine weitere Investition würde noch mehr Defizite einfahren".
Seiner Meinung nach wäre ein "Optimierungspotenzial zu evaluieren". Nur Forderungen zu stellen und nicht das Gesamtbudget im Auge zu behalten sei fahrlässig.
"Unkultur kostet viel mehr"
Stadt-Chef Peter Eisenschenk kontert: "Es ist uns bewusst, dass Kunst und Kultur ein Minus produzieren". Peter Höckner fügt hinzu: "Kultur kostet auf der ganzen Welt Geld. Unkultur kostet jedoch viel mehr". VP-Vize Harald Schinnerl betont, dass bei den Museen bereits Besuchszeiten eingeschränkt wurden und manche Museen nur über Anmeldungen geöffnet werden, um Kosten zu sparen. Der Beauftragung der Planung des Heimatmuseums haben alle Politiker zugestimmt. Ihre Meinung an: tulln.red@bezirksblaetter.at.
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