Widhof soll verkauft werden
Änderung des Flächenwidmungsplans bei kaiserlichem Frauenstift
TULLN. Der Widhof, der ehemaliger Getreidespeicher des "kaiserlichen Frauenstifts", soll verkauft werden. Für den zukünftigen Besitzer werden Autoabstellplätze bereitgestellt und die Bebauungsdichte angepasst – so der Beschluss der Kommunalpolitiker von TVP, SPÖ, TOP und FPÖ.
"G'scheiter Schachzug"
"Das ist ein Kulturdenkmal und historisches Bauwerk – wir werden nicht zustimmen", polterte Gustav Rödl von den Grünen. VP-Vize Harald Schinnerl beschwichtigte: "Es geht nur um eine Flächenwidmung".
Im Konkreten wurde ein "kleines Stück aus öffentlichem Gut zum Grundstück Widhof gegeben", informiert Stadtamtsdirektor Viktor Geyrhofer. Man könne den Widhof nur dann verwerten, wenn auch Parkplätze errichtet werden können, fügt er hinzu. TOP-Stadtrat Ludwig Buchinger: "Das ist ein gescheiter Schachzug aus Sicht der Gemeinde". Was konkret mit dem Objekt passieren wird? "Die Verkaufsaktivitäten wurden bis Jahresende vorübergehend auf Eis gelegt", so Geyrhofer, theoretisch könne man auch Asylwerber in dem geschichtsträchtigen Haus aufnehmen, dazu wären jedoch "hohe Adaptierungskosten erforderlich".
Zur Sache
König Rudolf I. stiftete 1280 zum Dank für den Sieg über König Ottokar von Böhmen ein Dominikanerinnenkloster, das auch „Kaiserliches Frauenstift“ genannt wurde. Der „Widhof“ ist der einzig erhaltene gotische Baurest des Klosters.
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