Langenrohr: Kerngebiets-Widmung spaltet ÖVP
Mehrheitlich beschlossen: Zentrum von Langenrohr soll anstatt Agrarland nun Kerngebiet werden.
LANGENROHR. "Der Beschluss hat noch keine Rechtsgültigkeit", erklärt VP-Bürgermeister Leopold Figl. Es sei lediglich der mehrheitliche Wille und dieser werde nun an die Raumordnungsabteilung des Landes NÖ kommuniziert.
Der Punkt "Örtliches Entwicklungskonzept für die Katastralen Asparn, Kronau, Langenschönbichl und Langenrohr", spaltete die Meinungen. Im Speziellen die Umwidmung von Agrarland in Kerngebiet im Zentrum von Langenrohr. Jene Pläne, die via Overhead in der Gemeinderatssitzung präsentiert wurden, will Orts-Chef Figl erst nach Zustimmung vom Land veröffentlicht wissen, die Kernzone betreffe "die Schulstraße, die Raika und das jetzige Zentrum".
FP verließ Sitzung
"Aus formalen Gründen", wie SPÖ-Politiker Josef Dolezal sagt, habe man dem Punkt nicht zugestimmt. Grundsätzlich sehe er in der Umwidmung weder einen Nach- noch Vorteil: "Bei der verdichteten Bauweise darf man mehr als vier Einheiten errichten, was aber dem dörflichen Charakter widerspricht", so Dolezal. Um zu demonstrieren, dass sie nicht einverstanden sind, haben die Freiheitlichen unter Gerhard Hufnagl die Sitzung vorzeitig verlassen. Seinen Wunsch, die Abstimmung geheim vorzunehmen, wurde verwehrt. Das Problem der Umwidmung sieht Hufnagl im künftigen Zusammenleben zwischen neuen Bürgern und der Landwirtschaft. Er betont, dass "sich im Jänner noch der Ortsbauernbund getroffen hat und alle gemeint haben, dass sie gegen die Umwidmung stimmen. Dass es so nicht war, das verstehe ich nicht", so Hufnagl.
Zünglein an der Waage
Offenbar war sich die ÖVP nicht einig, Vizebürgermeister Gerhard Figl enthielt sich der Stimme, wollte jedoch keine Stellungnahme abgeben. "Nur ein VP-Gemeinderat hätte noch dagegen stimmen müssen, dann wäre der Punkt – wenn die FP nicht ausgezogen wäre – nicht beschlosen worden", rechnet Dolezal vor.
20 Gemeinderäte waren bei der Sitzung anwesend, der Punkt 15 wurde mehrheitlich beschlossen, nicht dafür waren vier ÖVP-Gemeinderäte, drei SPÖ-Gemeinderäte, die Freiheitlichen verließen bei diesem Punkt die Sitzung.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.