Ottensheimer Firmen profitieren von Ruder-WM 2019
Das neue Regattagebäude ist das Vorzeigeprojekt der Ruder-WM 2019. Betriebe vor Ort kamen zum Zug.
OTTENSHEIM (fog). Viel Vorfreude auf die Ruder-WM 2019 war beim Spatenstich des neuen Bundesleistungszentrums für Rudern und Kanu an der Regattastrecke zu spüren. Das Herzstück wird das erweiterte Regattagebäude sein, das Trainings- und Sanitärräume enthält sowie das WM-Veranstaltungszentrum. Im Herbst 2017 soll es fertiggestellt sein. Das von two-in-a-box geplante Gebäude ist hochwassersicher, barrierefrei und wäre bei Bedarf aufstockbar. Anstelle des abgerissenen Gasthauses Biber kommt eine neue Gastronomie in das Gebäude. Auch der Zielturm wird renoviert, ein neues Bootshaus errichtet und der Sattelplatz wird aufgeschüttet. Neben den planenden Architekten kamen weitere Ottensheimer Firmen zum Zug: Priesner, König und Red Zac Lanzerstorfer. "Aufträge im Wert von einer Million Euro gingen an die Ottensheimer Wirtschaft", betonte der Präsident des OÖ Ruderverbands und Präsident des Regattavereins Linz-Ottensheim, Horst Anselm. Damit wollte er wohl auch den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen, die meinen, der WM-Beitrag Ottensheims wäre mit 300.000 Euro zu hoch gegenüber 200.000 Euro, die Linz zahlt. Mit wenigen Beherbergungsbetrieben kann Ottensheim zumindest 2019 bei den Nächtigungen kaum profitieren. Der Großteil der 100.000 Nächtigungen, die sich Landesrat Strugl beim Ruder-Weltcup 2018 und der Ruder-WM 2019 erwartet, entfallen auf Linz.
Zufahrt noch ungeklärt
Ein offenes Kapitel ist die Zufahrt zur Regattastrecke während der WM. Zwei Varianten lässt Bürgermeister Franz Füreder (ÖVP) prüfen. Die erste führt durch den Ort über die Bahnhofstraße/Jörgerstraße/Dr.-Nikolaus-Ambos-Straße. "Die Bahnhofstraße muss ohnehin saniert werden, aber obwohl die WM in den Sommerferien ist, könnte diese Route stark überlastet sein", sagt Füreder. Der Ortschef würde die zweite, weil nachhaltige Variante bevorzugen: eine eigene Zufahrt bei der B131 neben dem Gasthaus Rodlhof über Höflein Richtung Regattastrecke. Füreder: "Die Strabag schätzt rund 250.000 Euro für diese Straße."
Ein nachhaltiges Projekt, das ebenfalls auf rund 250.000 Euro geschätzt wird, könnte der "Panoramaweg" werden, ein Weg für Fahrräder und Busse entlang der Au in Richtung Zentrum. Eine zusätzliche Rodlbrücke, an der Stelle, an der Sergio seinen Kiosk abgestellt hatte, müsste dafür errichtet werden. Die Gemeinde hat dafür bereits die positiven Bescheide der Wasserrechts- und Naturschutzbehörde. Die Finanzierung ist unklar, eventuell gibt es EU-Leader-Fördergelder, beantragt von der Region Urfahr-West. Die Region möchte touristisch am Rande von der Ruder-WM 2019 profitieren und im Rahmen des "cult trips 2.0"-Programms Reise-Guides ausbilden, die WM-Besucher auf Halbtagesausflüge in die Region einladen.
• Internationale Ruderbewerbe in Ottensheim:
1998: Junioren-WM
2007: Weltcup
2008: Ruder-WM (nicht alle olympischen Bootsklassen)
2011: Coupe de la Jeunesse (Nachwuchs-EM)
2013: U23-WM
2018: Weltcup
2019: Ruder-WM (alle olympischen Bootsklassen)
• Neubauten für Ruder-WM:
1. Erweiterung Regattagebäude mit Trainings- und Sanitärräumen, Gastronomie. Der Zielturm wird renoviert, erweitert und klimatisiert.
2. Neubau von Bootshallen: fünf Hallen für mindestens 40 Liegeplätze für Großboote (Achter und Vierer).
3. Aufschüttung Sattelplatz: Der bestehende wird auf 3.000 Quadratmeter vergrößert.
• Temporär für WM:
Tribünen auf Zielturmseite und Südufer, Brücke über Altarm
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