FAL schmiedet die Alabas der Zukunft

LINZ (rbe). Die Jungspunde schnüren sich die Fußballschuhe, dazu das passende Dress. Ein eisiger Wind pfeift übers Trainingsgelände im Linzer Süden. Die Tage sind oftmals anstrengend, denn nach der Schule ruft der Fußball. "Wir sehen die Kinder oft häufiger als ihre Eltern", so FAL-Leiter Herwig Walker. Er spielte selbst beim LASK, ein Jahr in England beim FC Watford, kennt also das beinharte Profigeschäft. "In drei Altersklassen bilden wir die jungen Kicker aus. Das Training ist bis ins kleinste Detail auf die individuellen Voraussetzungen der Kicker abgestimmt. Die Zeiten sind vorbei, wo man einem Spieler eine Position zuteilte. Wir erstellen Profile, in fußballerischer als auch persönlicher Hinsicht. Die Entwicklung ist wichtiger als der Erfolg, aber wir wären keine Sportler, würden wir nicht siegen wollen", erklärt Walkers sportlicher Entscheidungsträger Harald Kondert.

Schritt für Schritt
"Fußballspieler, die glauben, den großen Sprung wagen zu können, machen oftmals zwei zurück. Wir setzen auf eine Entwicklung Schritt für Schritt. Dem einen soll ein behutsamer, gut überlegter folgen. Wir als Akadamie, aber auch die Spieler haben nichts davon, wenn man zu einem namhaften Klub wechselt, dann aber nur einen Fixplatz auf der Bank hat", erklärt Kondert. Der richtige Weg sieht anders aus: "Im Normalfall durchläuft man bei uns die drei Teams, dort gibt es Training mit einem fix angestellten Trainer, dazu kommen ein Co sowie ein Individualtrainer. Wir stellen nicht nur an die Spieler hohe Ansprüche, sondern auch an die Trainer. Alle haben eine fachliche Ausbildung, verfügen über die nötige Kompetenz, mit Jugendlichen zu arbeiten."

Schulen als Bindeglied
Herwig Walker gibt Einblick in die Organisation: "Wir ermöglichen den Weg der dualen Ausbildung. Einerseits gehen die Kicker zur Schule, machen dort Matura, aber wir haben auch Lehrlinge, andererseits bekommen sie bei uns eine fundierte sportliche Ausbildung sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag. Das beste Beispiel ist das BORG Linz. Durch die Kooperation gibt es eine Klasse einzig und allein für Talente, die Fußball auf dem Niveau eines Leistungssportlers betreiben."
Kevin Wimmer, aktuell bei Tottenham und Nationalteamspieler, hat dieses System durchlaufen. Er hat am BORG maturiert, via LASK beziehungsweise dessen Amateure den Sprung nach Deutschland zu Köln geschafft, danach folgte der Transfer nach England.

Aufwendiger Betrieb
"Wir sind dem Oberösterreichischen Fußballverband unterstellt, anders als die Akademien von Rapid oder Austria Wien. Aktuell betreuen wir rund 65 Spieler von der U15, U16 bis zur U18. Im Idealfall beendet ein Spieler die U18 mit der Matura. Die Spieler werden von uns eingeladen, demnach schicken wir unsere Scouts auf die zahlreichen Fußballplätze im Zentralraum. Es gibt eine eigene Nachwuchsliga, wo sich die Nachwuchstalente messen können. Durch diese Begegnungen auf höchstem Niveau können wir gezielt fördern, aber auch fordern. Es ist uns ein Bedürfnis, dass die Kicker soziale Kompetenz vermittelt bekommen. Dazu haben wir Nachhilfelehrer, die beim Erledigen der Hausübungen helfen", so Kondert.