Im Gailtal nehmen die Forstunfälle zu
Medienberichte zeigen, dass die Zahl schwerer Forstunfälle steigt und die Statistik bestätigt es.
GAILTAL (nic). Der Wald wirkt oft friedlich und wunderschön. Wer im Wald arbeitet, weiß jedoch um die Gefahren, die forstwirtschaftliche Arbeiten mit sich bringen. Immer wieder tauchen Medienberichte auf, in denen es um schwer Verletzte oder sogar Tote bei Forstarbeiten geht.
Beate Mayer, die Leiterin der Statistikabteilung der AUVA (Soziale Unfallversicherung), bestätigt eine Zunahme der schwersten Fälle: "Von 14 Todesfällen in 2014 verdoppelte sich die Zahl in 2015 auf 28", erklärt sie. Für 2016 stehen elf Tote in der Statistik, Genaueres gibt es erst Anfang 2017 zu sagen. Die größte Altersgruppe, auch unter den leicht bis schwer Verletzten, sind insgesamt in den Bezirken Hermagor und Villach-Land die 45- bis 54-Jährigen. Leichte bis schwere Forstunfälle gab es in den Vorjahren bis zu 60 pro Jahr (2014). "Während es für gewerbliche Arbeitskräfte in der Forstwirtschaft gesetzliche Vorschriften gibt, gilt das nicht für Leute, die privat auf dem eigenen Grund schlägern", weiß Heribert Patterer von der Alpinen Einsatzgruppe der BPK Hermagor. Hier greifen auch die Vorgaben für Schutzkleidung nicht. Empfohlen sind Helm, Sicherheitsschuhe und schnittfeste Bekleidung. Damit lassen sich viele Verletzungen verhindern. Bei ganz schweren Zwischenfällen hilft auch das oft nicht, zum Beispiel, wenn Bäume unkontrolliert fallen. Das kann auch Bernd Jost aus Bad Bleiberg bestätigen. Er erlitt schwerste Beckenverletzungen bei einem Forstunfall, bekam von den Ärzten zunächst keine guten Prognosen, kämpfte sich aber zurück ins Leben. "Ich arbeite nach wie vor mit Leidenschaft und Umsicht im Wald und liebe ihn", sagt er. Auch Adrian Suppnig kennt sich aus. Der Nötscher machte sich vor einigen Jahren als Holzknecht selbstständig und bemüht sich seither erfolgreich Unfälle bei der Arbeit zu vermeiden. "Respekt vor der Natur und dem, was man tut, sind in Kombination mit Wissen und Schutzkleidung ganz wichtig", versichert er.
Die Bezirkshauptmannschaften Hermagor und Villach-Land führen keine Statistiken zu Forstunfällen, kennen aber die Bestimmungen sehr genau. Das bestätigt auch Bernd Riepan, Bezirkshauptmann von Villach-Land. Er verweist auch auf eine Ausbildung und Schulung. "Eine Ausbildungsstätte gibt es meines Wissens nach in Ossiach."
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