Sie liebt es ungewöhnlich
Auftakt für "Gespräche im Park" ist in diesem Sommer Filmemacherin Sandra Walkshofer.
BAD BLEIBERG (nic). Sie hat Geschichte studiert und sich seit Jahren beruflich der Multimediawelt verschrieben. Sandra Walkshofer verriet, was sie denkt und wie sie mit Menschen umgehen möchte.
WOCHE: Sie haben schon viele Länder bereist und teilweise dort gelebt. Warum ist Kärnten immer Ihre Heimat?
WALKSHOFER: Vor 15 Jahren haben wir unser altes Traumhaus in Bleiberg-Kreuth gefunden und es liebevoll restauriert. Die Ruhe, die Natur und die Menschen hier, die uns freundlich begegneten, sind extrem wichtig für die Lebensqualität.
Womit kann man Sie richtig ärgern?
Es sind weniger Wut und Ärger, als vielmehr eine Art Traurigkeit, die mich überkommt, wenn ich feststelle, dass hinter dem Rücken über Menschen geurteilt wird. Zum Glück verfliegt das schnell wieder.
Was macht Sie dagegen glücklich?
Alles, was mit der Natur zusammenhängt. Ein schöner Garten zum Beispiel oder ein Waldspaziergang mit meinem Hund Atia. Ein Glücksgefühl entsteht auch, wenn ich anderen helfen kann.
Sie haben sich von Beginn an für die Flüchtlinge in Bad Bleiberg engagiert. Was war Ihre Motivation?
Ich war in vielen Ländern und anderen Kulturen beruflich unterwegs und vor Ort auf Hilfe angewiesen. Das hat immer funktioniert. Jetzt wollte ich den Menschen, die aus Kriegs- und Krisengebieten zu uns kommen, einfach etwas zurückgeben. Die Dankbarkeit und die positiven Erlebnisse bestätigen mich, dass dies möglich, aber auch wichtig und richtig ist.
Gab es da immer nur positive Reaktionen?
Zum Glück ja. Die Integration in Bleiberg funktioniert super und die Akzeptanz ist da.
Was ist Ihr Lebensmotto?
(lacht) Ja, das lautet "Lebe lieber ungewöhnlich."
Wie sieht das praktisch aus?
Es sind wohl die Gegensätze im Leben. Ein hektischer Beruf, der mich oft sieben Tage pro Woche beansprucht und der mit vielen Reisen verbunden ist. Das Thema Multimedia steht da im Mittelpunkt und sorgt für Informationen, überbrückt aber auch räumliche Distanzen. Dagegen stehen Ruhe und Abgeschiedenheit, um überhaupt kreativ zu sein.
Gibt es dabei noch Ziele?
Ich habe mir vor anderthalb Jahren mit dem Lernen des Klavierspiels einen Kindheitstraum erfüllt. Vielleicht komponiere ich irgendwann, wenn ich noch besser bin, meine eigene Filmmusik.
Zur Person
Name: Sandra Walkshofer
Alter: 41 Jahre
Familienstand: verheiratet mit Erik Dobat
Beruf: Geschäftsführerin der Firma edu film (produziert im In- und Ausland Multimediabeiträge und Apps)
Wohnort: Bad Bleiberg-Kreuth
Hobbys: Laufen, Klavierspielen, früher Tennis, Basketball und Snowboard
Geburtsort:Bodensberg, zum Teil aufgewachsen in Villach
Lieblingstier: Hund Atia
Besonderes Anliegen: Hilfe für Flüchtlinge
Lebensmotto Lebe lieber ungewöhnlich!
Lebensziel: Anderen Menschen Gutes bringen
Multimedia für ein lebenslanges Lernen
Besonders stolz sind Sandra Walkshofer und ihr Mann Erik Dobat derzeit auf ein neues EU-Projekt, bei dem sie Teilnehmer sind. "Dabei geht es um die römischen Grenzen. Beteiligt sind die Länder Schottland, Deutschland und Österreich", erklärt die kreative Unternehmerin und Historikerin begeistert.
Wenn das EU-Projekt startet, ist "edufilm" der einzige österreichische Projektpartner.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.