"Im Linder Stadion sollen Frauen spielen"
Fußballverbands-Präsident Werner Lippitz über das Vereins-Dilemma in Villach und neue Pläne.
VILLACH (Peter Tiefling). Kein Villacher Verein in den vier höchsten Spielklassen – und keine Besserung in Sicht. Die WOCHE sprach mit dem Präsidenten des Kärntner Fußballverbandes, dem Villacher Werner Lippitz.
WOCHE: Der beste Villacher Verein nur in der fünfthöchsten Spielklasse. Wie kann sich das ändern?
LIPPITZ: Auf alle Fälle nicht mit einem FC Villach. Fusionen sind nicht ratsam, denn meist enden sie im Aus von einem der Partner.
VSV, Landskron, Admira, wer hätte das Zeug für die Liga?
Ich denke hier an die beiden Erstgenannten, wobei ich Admira sehr schätze.
Warum VSV? Der Traditionsverein wurde doch von der Regionalliga in die Unterliga durchgereicht.
Stimmt, das hatte aber wirtschaftliche Gründe. Es wurde wohl gut gestartet, dann aber kompetente Hilfe in den Wind geschrieben. Die Nachwuchsarbeit lässt aber hoffen.
Wie stehen Sie zum Thema Sportstätten. In Landskron wird neu gebaut, Lind ist nach dem Auszug von VSV verwaist?
Das Lindner Stadion soll neue Heimstätte des Frauenbundesligisten Carinthians Soccer Women werden, Landskron könnte eine Sogwirkung auf die Jugend ausüben. Jeder Stadtteil braucht einen Verein, einen Fußballplatz und Nachwuchsarbeit.
Die Ausschusssitzung der 1. Klassen hat ein für Sie sehr überraschendes Votum gebracht: Der Play-off-Modus wurde abgewählt und eine Gruppenmeisterschaft (4) mit jeweils 16 Teams ins Leben gerufen. Kann der Kärntner Fußballverband damit leben?
Sehr gut, denn Beschlüsse sind umzusetzen und nicht zu kommentieren.
Und Sie persönlich?
Ich hätte noch gerne zwei weitere Jahre Play-off gespielt. Das war ursprünglich auch so besprochen, wurde aber leider nicht beschlossen. Für die Entscheidung habe ich aber Verständnis. Denn der Herbstdurchgang war mit dem neuen Modus noch spannend, im Frühjahr zogen aber nur noch direkte Aufstiegsduelle Publikum an.
Ist die Play-off-Variante damit Geschichte?
Ich glaube schon. Für einen neuerlichen Versuch wird sich wohl keine Mehrheit mehr finden.
Was bringt dieser Modus Neues?
30 statt 28 Spieltage und in Folge zwei englische Wochen (Freitag/Sonntag). Pro Klasse (A, B, C, D) wird es zwei Fixabsteiger geben. Positiv ist: die Clubkassen können sich über Mehreinahmen freuen und die Vereine haben auf sportliche und wirtschaftliche Entwicklungen sofort demokratisch reagiert.
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