Kirchtags-Chef fotografiert jedes Haus in Villach
Sicher ist sicher: Joe Presslingers Methode, sich vor falschen Haftungsansprüchen zu schützen.
VILLACH. Die Arbeit im Vorfeld des Villacher Kirchtags umfasst viele Bereiche.
Mit einer Halbtagskraft, einer Ferialpraktikantin und Ex-Vizebürgermeister Richard Pfeiler an seiner Seite erledigt Magistratsmitarbeiter Joe Presslinger seit bald zehn Jahren das Geschäft. "Es ist längst ein Ganzjahresjob", sagt der 49-Jährige.
Teure Gutachten
Und er wird immer anspruchsvoller: Heuer habe man ein Gesamtbudget von 960.000 Euro zur Verfügung gehabt. Knapp 35.000 davon wurden für Gutachten ausgegeben, ohne die die Veranstaltung nicht durchführbar gewesen wäre. Als Beispiel führt Presslinger die Schallbelastung für Anrainer an: Eigentlich darf sie ab 23 Uhr die 55-Dezibel-Grenze nicht mehr überschreiten.
Diese Grenze erreicht man mit etwas lauterem Reden. Einen Kirchtag kann man mit dieser Grenze freilich nicht veranstalten. Gutachter mussten also eine Gesamtjahresbelastung für die Villacher Innenstadt errechnen, um vereinzelte Spitzen wie beim Kirchtag als zumutbar zu bewerten.
Foto-Dokumentation
Zu den kuriosesten Aufgaben gehört die Fotodokumentation, die Presslinger jedes Jahr freiwillig anlegt: Um etwaige Schadensansprüche von Hauseigentümern nach der Veranstaltung bewerten zu können, fotografierte er vor dem Kirchtag jedes Haus. "Ich müsste das eigentlich nicht tun, aber sicher ist sicher", sagt der erfahrene Veranstalter.
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