Alle dreißig Sekunden…
Weltweit wird alle dreißig Sekunden ein Kind Opfer von sexueller Gewalt. Der Umsatz der Sexverbrechensbeweis-Industrie – allgemein lapidar als Kinderpornobranche bezeichnet – übersteigt bereits jenen der Drogenkriminalität.
Diese und andere erschütternde Tatsachen diskutierte die engagierte Kämpferin gegen Kindesmissbrauch und Autorin Hermine Reisinger im Anschluss an eine ergreifende Lesung aus ihrer Autobiographie „Tote Kinderseele. Mein Weg zurück ins Leben“ mit einem zahlreich erschienen und interessierten Publikum in Villach.
Reisinger: „die Wahrscheinlichkeit, dass ein Sexualverbrechen an Kindern auch gerichtlich gesühnt und geahndet wird, ist ausgesprochen minimal“. Meistens kämen die Täter aus dem persönlichen Umfeld des Opfers und dieses ist entweder so eingeschüchtert, dass es sein furchtbares Schicksal stillschweigend über sich ergehen lässt oder aber, „dem Kind wird von seiner Umwelt kein Glauben geschenkt“.
In ihrer Biografie schildert die mutige und authentische Schriftstellerin ihren mühsamen Lebensweg. Bereits als Baby kam sie zu Pflegeeltern, wo sie im Kindes- und Jugendalter von ihrem Pflegevater immer wieder vergewaltigt wurde, verbrachte später viele Jahre in verschiedenen Heimen und finanzierte schließlich ihren Lebensunterhalt, sowie Alkohol- und Drogensucht durch Prostitution.
Seit 1994 kämpfte sie sich mühsam zurück in ein „normales“ Leben, das seit vielen Jahren dem engagierten Kampf gegen Kindesmissbrauch gewidmet ist.
Resumee dieser außergewöhnlichen Autorenlesung: es war ein wirklich bewegender und sehr nachdenklich machender Abend!
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