Empfänger unbekannt | Szenische Lesung

Foto: Pesata/Heiss

Zwei Darsteller auf und zwischen zwei Stühlen, verkörpern freundschaftliche Liebe, Freude, Hoffnung, Skepsis, Verzweiflung, Fanatismus, Hass, Rache und perfiden Vernichtungswillen, ein Universum an Gefühlen und Emotionen, anhand eines Briefwechsels zweier Freunde, die sich im Sog des Nationalsozialismus dramatisch wandeln und die Entwicklung einer Handlungsweise durchleben, für die fähig zu sein, in ihrer Vorstellung undenkbar gewesen wäre.

Empfänger unbekannt | Szenische Lesung
von Michael-Joachim Heiss und Harald Pesata
Sonntag, 9. November 2014 um 11 Uhr
Galerie Offenes Atelier D.U.Design
Postgasse 6 | 9500 Villach

in Kooperation mit „Welt & Co“ Verein zur Förderung interdisziplinärer Kunstprojekte, Wien und dem Kunstverein postWERK, Villach
Kontakt: info@offenesatelier.com
Dorothee Unkel | Telefon +43 (0)676 84144166
Eintritt: € 12,- | Einlass ab 10:30 Uhr
Mit freundlicher Genehmigung des Per H. Lauke Verlags, Hamburg, der die Rechte der deutschen Bühnenfassung innehat.

“Diese moderne Geschichte ist die Perfektion selbst. Sie ist die stärkste Anklage gegen den Nationalsozialismus, die man sich in der Literatur vorstellen kann.“ New York Times Book Review
„Selten ist so viel in solcher Dichte ausgedrückt worden. … Welche Hellsichtigkeit! Und welche Kraft!“ L’Humanité

Das Stück (Roman „Adressat unbekannt“ von Kressmann Taylor)
Der jüdische Geschäftsmann Max Eisenstein (Harald Pesata) betreibt mit seinem deutschen Freund und Partner Martin Schulse (Michael-Joachim Heiss) eine florierende Kunstgalerie im Kalifornien der frühen 1930er Jahre. Während Max die Geschäfte in Amerika weiterführt, kehrt Martin Ende 1932 in sein Heimatland Deutschland zurück, das zu diesem Zeitpunkt kurz vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten steht. Zwischen den beiden Freunden beginnt ein Briefwechsel, wie er herzlicher nicht sein könnte. Doch bald verändern sich Martins Briefe. Seine anfängliche Skepsis gegenüber Hitler und der NSDAP wandelt sich zunehmend in Begeisterung für das Naziregime, bis schließlich hin zum glühenden Fanatismus. Der anfänglich so liebevolle Briefwechsel der beiden wird immer befremdlicher, steigert sich bedrohlich in den unterschiedlichen Emotionen des jeweiligen Schreibers, um auf ein katastrophales Ende hinzusteuern…

Das Buch
Der Briefroman „Adressat unbekannt“ wurde 1938 im New Yorker Story Magazine unter dem englischen Originaltitel „Address unknown“ veröffentlicht und machte die Autorin Kressmann Taylor über Nacht bekannt. Die Auflage war binnen kürzester Zeit vergriffen, das veranlasste Reader’s Digest für seine rund drei Millionen Leser eine gekürzte Fassung zu drucken. 1939 erschien der Roman als Buch in einer für damalige Verhältnisse großen Auflage von fünfzigtausend Stück. In Deutschland wurde das Buch von den Nationalsozialisten verboten. 1992, anlässlich des fünfzigsten Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager, druckte der Story Press Books Verlag die Geschichte erneut ab, die Reaktion von Presse und Lesern war erneut stark und positiv. Die Idee zu dem Roman „Address unknown“ kam Kressmann Taylor durch einen Zeitungsartikel, der davon berichtete, dass amerikanische Gaststudenten in Briefen aus Deutschland von Übergriffen der Nazis gegenüber Juden berichteten. Nachdem sich ihre Schulkollegen einen Spaß daraus machten, ihnen Briefe zurückzuschreiben, in denen sie sich über Hitler lustig machten, schrieben die Gaststudenten aus Deutschland zurück: „Stop it! We’re in danger! These people don’t fool around! You could murder (someone) by writing letters to him!”

Die Autorin
Katherine Kressmann Taylor wurde 1903 in Portland/Oregon/USA geboren und verstarb 1996 ebendort. Nach dem Studium arbeitete sie als Werbetexterin und Journalistin. Ihren ersten Roman „Address unknown“, der 1938 vorerst im New Yorker Story Magazine veröffentlich wurde, schrieb sie unter dem Pseudonym Kressmann Taylor, einer Kombination ihres Mädchennamens und ihres späteren bürgerlichen Namens, weil ihr Verleger der Meinung war, der politische Text einer Frau würde nicht ernst genommen werden. 1942 folgte der Roman „Bis zu jenem Tag“, der anhand der Geschichte des real existierenden Leopold Bernhard das Schicksal deutscher Christen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus behandelt. Später unterrichtete sie am Gettysburg College.

Die Darsteller

Michael-Joachim Heiss (Martin Schulse)
Der Vorarlberger Schauspieler, der in Hard bei Bregenz geboren wurde, absolvierte seine Schauspielausbildung in Wien. Neben verschiedenen Theaterauftritten und Lesungen ist Heiss mehr durch Kino – und Fernsehproduktionen bekannt. Einschlägige Arbeiten beim Film waren u. a. die Mitwirkung bei Götz Spielmanns oscarnominierten Film „Revanche“ oder auch seine Rolle als Gendarm Werner Metzler in Reinhold Bilgeris, mit dem Golden Rooster ausgezeichneten Film: „Der Atem des Himmels“. Neben vielen anderen Kino- und Fernsehprojekten war und ist Heiss auch in diversen kommerziellen Serien wie “Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, „Alarm für Cobra 11“ und „Tatort“ zu sehen. In „Adressat unbekannt“ haucht er der Figur des erfolgreichen Aufsteigers Martin Schulse auf beeindruckende Art und Weise Leben ein.
Mehr über Michael-Joachim Heiss auf www.mjheiss.com

Harald Pesata (Max Eisenstein)
Der Wiener Satiriker und Autor von u. a. „Für Garderobe keine Haftung!“ und „A Mensch … - Heitere Verse von Eugen Roth auf Wienerisch, ist es gewohnt, seine zahlreichen Lesungen durch Sprache und Mimik lebendig zu gestalten. Mit seiner manchmal recht zynischen Art zu schreiben, hält er den Menschen immer wieder den sprichwörtlichen Spiegel vor das Gesicht. Szenische Lesungen wie u. a. Herwig Seeböcks „Die Große Häfenelegie“ oder „A schöne Leich“ (Regie Renée Kellner) beweisen seine Gabe verschiedene Charaktere, oft auch mehrere in einem Stück, authentisch darzustellen. In der Rolle des jüdischen Geschäftsmannes Max Eisenstein ist er erstmals nicht nur sich selbst und dem Publikum, sondern auch unserer unmittelbaren Vergangenheit verantwortlich.
Mehr über Harald Pesata auf www.pesata.at

Die Regie
Regie führten Heiss und Pesata selbst. Ihr erklärtes Ziel dabei war Requisite und Bühnendekoration so minimalistisch wie nur möglich zu verwenden, die szenische Lesung soll allein vom schauspielerischen Können der beiden getragen und transportiert werden. Bei den Texten bedienen sie sich nicht der deutschen Bühnenfassung, die unter dem Titel „Empfänger unbekannt“ für das Theater adaptiert und sprachlich vereinfacht wurde, sondern der Originalübersetzung aus dem Amerikanischen von Dorothee Böhm – Heiss und Pesata waren sich einig, dass sie sich bei diesem Stück, das zweifellos ein wichtiges Zeitdokument darstellt, unbedingt an die Sprachgepflogenheiten der damaligen Zeit zu halten haben.

Wann: 09.11.2014 11:00:00 Wo: Galerie Offenes Atelier D.U.Design, Postgasse 6, 9500 Villach auf Karte anzeigen
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