Da hatte ich noch einmal großes Glück ...
Im letzten Winter beschlossen meine Freundin und ich
zum nahen Eggerteich eislaufen zu gehen.
Wir zogen uns schnell an,
nahmen unsere Schlittschuhe und zogen los.
Es lag sehr viel Schnee und es war mühsam,
durch den verschneiten Wald zu stampfen.
Endlich hatten wir den Teich erreicht.
Zuvor musste schon jemand dort gewesen sein,
denn es war eine Eislauffläche auf dem Teich vom Schnee befreit.
Heute war niemand dort und wir wechselten schnell die Schuhe.
"Das Eis wird uns ja wohl noch tragen?",
fragte ich etwas unsicher meine Freundin und zeigte auf das Schild.
Dort stand: Betreten der Eisfläche verboten!
"Na klar", sagte sie spontan und ging auf das Eis.
Geschwind folgte ich ihr und lachend liefen wir einige Runden.
Das Eis krachte unter unseren Füßen
und das Wasser gluckerte unter der dünnen Eisdecke.
Wie erstarrt standen wir da und lauschten.
Gerade wollte ich zu meiner Freundin sagen, dass es wohl besser wäre,
ans sichere Ufer zu laufen, als ich auch schon einbrach.
Zum Glück war der kleine See hier nicht sehr tief.
Ich warf mich instinktiv mit dem Oberkörper nach vorne
und robbte über das Eis zum nahen Ufer.
Meine Freundin folgte mir in einigem Abstand.
Geschwind wechselten wir die Schuhe.
Statt der nassen Socken zog ich die Hand Fäustlinge
über meine eiskalten Füße,
und eilte mit meiner Freundin nach Hause.
Auf dem Heimweg wurde uns bewusst,
dass wir großes Glück gehabt hatten.
Text meiner Enkelin;
aus unserem gemeinsamen Büchlein "Erinnerungen bleiben immer jung"
Hildegard & Julia Stauder (Novum Verlag)
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