Bei diesem Wernberger Künstler stimmt die Chemie
Simon Quendler experimentiert für seine Kunst mit chemischen Substanzen und Reaktionen.
WERNBERG (Daniel Hochmüller). Die Bilder von Simon Quendler suchen ihresgleichen. Denn der Wernberger nutzt für seine Kunst das Wissen um chemische Reaktionen. Schon in seiner Jugend beschäftige sich der 33-Jährige mit der Kunst. Als er erkannte, wie einschränkend übliche Farbstoffe für sein Werk sind, beschloss er kurzerhand seine eigenen Farben herzustellen: „Ich trat mit Chemieunternehmen in Kontakt, um mir das richtige Fachwissen anzueignen.“
Die richtige Chemie
Mit Hilfe chemischer Reaktionen ist es ihm möglich, seinen Bildern echte Bewegung einzuhauchen, denn die Gemälde verändern sich oft von Ausstellung zu Ausstellung. Sauerstoff und Licht lösen in den Stoffen Reaktionen aus, wodurch sich die Bilder mit der Zeit verändern.
Hochofen und Reinraum
Neben einem Hochofen im ersten Atelier ist in seinem zweiten sogar ein richtiger, staubfreier Reinraum eingerichtet. Neben Bildern stellt er auch Skulpturen her. „Zu Beginn ging viel schief. Einmal brach die Gussform auf und das geschmolzene Kupfer verteilte sich im ganzen Raum“, erzählt Quendler. Als Stoffe nutzt er auch Vulkanasche und japanische Algen. Diese werden durch chemische Prozesse in feinstes Schichtmaterial umgewandelt, mit dem es dann möglich ist, die Leinwand zu bemalen.
London und New York
Die Ideologie dahinter ist es, Kunst aus der Statik zu lösen und frei zu machen. Mit Hilfe seiner chemischen Kunst will er Grenzen abbauen: „Kunst muss wieder lebendig werden“, sagt Quendler, dessen Werke schon in New York und London ausgestellt wurden. Seine Techniken und ideologischen Konzepte hat Quendler nun sogar in einem Buch „Essenz der Welt“ festgehalten.
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