Großes Aufforst-Projekt nach dem Hagelsturm
Sturm- und Hagel waren im Juli 2015 verheerend für Villachs Wälder: Nun sind umfassende Aufforstmaßnahmen sind im Gange.
BEZIRK VILLACH (schön). Nachdem am 8. Juli 2015 Hagelschlag und Sturm in Villach eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat, hat die Bezirksforstinspektion Villach begonnen, ein Wiederaufforstungsprojekt mit vielen betroffenen Waldbesitzern zu starten.
10.000 Festmeter Schadholz
"In und rund um Villach haben Hagelschlag und Sturm zirka 250 Hektar - das sind zirka 300 Fußballfelder - kahlgelegt und einen Schaden von ungefähr drei Millionen Euro verursacht", weiß Bezirksforstinspektor Peter Honsig-Erlenburg. Die größten Schäden gab es am Oswaldi- und Kumitzberg, zwischen Landskron, Seebach und St. Michael sowie in den umliegenden Gemeinden Wernberg, Velden und Treffen. "Die Schadholzmenge betrug 100.000 Festmeter."
Bäume im Frühjahr gefällt
Laut Honsig-Erlenburg wurden zahlreiche Kiefernbestände vom Hagel so stark betroffen, dass diese auch noch im Frühjahr gefällt werden müssen. Weitere Schäden wie Borkenkäferbefall seien in den nächsten Jahren noch zu erwarten. "Die Mitarbeiter der Bezirksforstinspektion Villach und der Landesforstdirektion Klagenfurt haben ein gefördertes Aufforstungsprojekt ausgearbeitet, welches Anfang Dezember den betroffenen Waldbesitzern im Gasthof Bacher in Vassach vorgestellt wurde." Dabei werden hauptsächlich standortangepasste Laubholzaufforstungen mit Zaunschutz gefördert, die zukünftig stabiler sind, der natürlichen Waldgesellschaft entsprechen und im Hinblick auf den Klimawandel auch widerstandsfähiger sind. "Die Waldbesitzer werden durch die Mitarbeiter des Forstdienstes dahingehend beraten, sodass nicht nur die Aufforstung, sondern auch die zukünftige Pflege garantiert wird."
Aufforstung startet nach Ostern
"In der Zwischenzeit haben sich zirka 80 Waldbesitzer entschieden, noch heuer nach Ostern mit den Aufforstungen zu beginnen." Dabei werden auf den zirka 60 Hektar Waldflächen 120.000 Bäume (hauptsächlich Laubholz wie Eiche, Ahorn, Buche, Hainbuche, Kirsche etc.) versetzt, die eine rasche Wiederbewaldung garantieren. "Das Aufforstungsprojekt stellt das größte Laubholzprojekt in den letzten Jahrzehnten in Kärnten dar. Die Forstleute und Waldbesitzer müssen langfristig denken bzw. vorausdenken, denn was heute gepflanzt wird, kann erst in 50 bis 100 Jahren geerntet werden", weiß Hosnig-Erlenburg.
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