KOLUMNE: "Passwort-Blues" oder: Im Digi-Tal der tausend Tränen
Jüngst wurde ich zu einem neuen Passwort fürs Online-Banking gezwungen. Von meiner Bank. Aus Sicherheitsgründen, hieß es.
Wenn man sein altes Passwort bereits seit der Einführung des Farbfernsehens verwendet hat, ist so eine Veränderung ein nicht zu kleines Drama.
Und so kam es, wie es kommen musste: Ich habe mich seither nicht nur zwei Mal mit falschen Eingaben aus dem Konto ausgesperrt, sondern wurde insgesamt so unsicher, dass ich einen totalen Passwort-Kollaps erlitt: Ich habe den Handy-Pin irrtümlich beim Bankomaten eingetippt, den Kreditkarten-Code beim Laptop, mit der Sozialversicherungsnummer wollte ich das Handy entsperren. Die Folge? Ein Digi-Tal der 1.000 Tränen. Alles tot, kein Zugriff mehr auf die eigenen Moneten. Entmündigt im Namen der Sicherheit.
Letztlich, muss man sagen, hat die Bank Recht behalten. So sicher war mein Geld noch nie. Vor allem vor mir selbst.
Herr Kofler schreibt regelmäßig Kolumnen für die WOCHE. Sie sind nicht ganz Ernst gemeint. Oder doch? Man weiß es nicht.
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