"Hier sind einzigartige Fehlleistungen passiert"

VILLACH (kofi). Die für die Krankenanstalten zuständige Landesrätin, Beate Prettner (SPÖ), zeigt sich erschüttert, was die Fehlplanungen im LKH Villach betrifft. Wie exklusiv berichtet, geht es um den seit mehr als zehn Jahren geplanten Umbau des Gebäudes, in dem sich die Interne und die Kinderabteilung befindet. Mehrmalige Umplanungen und Verzögerungen haben nun dazu geführt, dass das gesamte 63-Millionen-Euro-Projekt neu durchdacht werden muss. Die bisher in die Planung investierten 3,5 bis vier Millionen Euro sind damit in den Sand gesetzt worden. Eine "einzigartige Fehlleistung", wie Prettner im WOCHE-Interview sagt.
WOCHE: Zehn Jahre Planung, jetzt muss erst wieder alles neu durchdacht werden. Ist das der übliche Weg, wie in Kärnten LKH-Projekte umgesetzt werden?
PRETTNER: Nein, natürlich nicht. Diese Fehlleistungen rund um das LKH Villach sind einzigartig.
Wie konnte es zu diesem Fiasko kommen?
Das muss nun genau untersucht werden. Fakt ist: Seit 2005 wird geplant und geplant – und nichts geschieht. Dass sich dann über die Jahre die Anforderungen ändern und neu geplant werden muss, weiß jeder, der ein Haus baut. Nach ein paar Jahren würde man vieles anders machen.
Mit Verlaub, das klingt verharmlosend. Es geht um Steuergeld.
Ich weiß. Und glauben Sie mir, es tut mir um jeden Euro leid. Aber manchmal ändern sich Ansprüche so sehr, dass ein Ende mit Schrecken besser ist als Schrecken ohne Ende.
Es wurde also alles richtig gemacht?
Nein, natürlich nicht. Hier sind Fehler passiert. In der Ära von Kabeg-Chefin Ines Manegold etwa wurden alle Bauprojekte verzögert, um Rücklagen bilden zu können. Darüber hinaus müssen wir nun im Aufsichtsrat der Kabeg bei der nächsten Sitzung Mitte März diskutieren.
Sie sind selbst im Aufsichtsrat: Was wird Ihre Position sein?
Ich werde eine detaillierte Prüfung der Ereignisse einfordern. Denn ganz ehrlich: Wo genau die Fehler passiert sind, kann ich Ihnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.