12-jähriger Tischtennis-Rookie holt bei Staatsmeisterschaft Silber
Dem Villacher Noah Rainer fehlt ein Teil des rechten Arms. Dennoch sorgte er für eine sportliche Sensation.
VILLACH/LINZ. (Wolfgang Cramaro) Die kecke Brille, sein spitzbübisches, über das ganze Gesicht strahlende Lachen – das sind die ersten Eindrücke, die der 12-jährige Noah Rainer vermittelt. Gerade hat sich der junge Mann den österreichischen Vizemeistertitel im Tischtennis erspielt. Und das, obwohl ihm ein großer Teil seines rechten Armes fehlt. Wer jetzt glaubt, Noah bemitleiden zu müssen, kann sich das sparen. Der Villacher hat mehr Selbstbewusstsein als ein Popstar und steht mit beiden Beinen fest im Leben.
Zufällig entdeckt
Durch Zufall entdeckte Trainer Helmut Gietler vor zwei Jahren das Talent des Gymnasiasten, als er Noah mit Mama Tanja Rainer beim Silbersee Tischtennis spielen sah. Gietler holte Noah in den SC Völkendorf und trainierte mit dem jungen Talent drei Mal pro Woche. Die ersten Erfolge: Podest-Plätze bei Landesmeisterschaften und im Supercup der „Nicht-Behindertensportler“ wurden eingefahren.
Nervös, aber erfolgreich
Im Juni startete Noah dann erstmals bei den österreichischen Tischtennismeisterschaften der Behinderten in Linz. Als jüngster Teilnehmer spielte sich der Rookie unerwartet, aber souverän in die Endrunde. "In den Vorrundenspielen war ich gar nicht nervös, im Finale dann schon. Ich bin noch nie soviel gerannt bei einem Turnier" sagt der Neo-Vize-Meister. Wie es weitergehen soll? "Mein große Vorbild ist der deutsche Tischtennisprofi Timo Boll. Ich möchte wie er einmal bei einer Weltmeisterschaft starten – aber in der Nicht-Behindertenklasse", sagt Noah.
Sponsor gesucht
Zum Training oder zu den Wettkämpfen wird Noah vom stolzen Opa Wolfgang Rainer begleitet, der nebenbei auch auf der Suche nach einem Sponsor für seinen Enkel ist. Für die alleinerziehende Mama Tanja wäre das eine große Unterstützung.
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