Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck
"Die Situation ist ernst"

Die steigende Zahl der Covid-19-Erkrankten, die auf der Intensivstation landen, stellt die Spitäler vor große Herausforderungen. | Foto: OÖG
2Bilder
  • Die steigende Zahl der Covid-19-Erkrankten, die auf der Intensivstation landen, stellt die Spitäler vor große Herausforderungen.
  • Foto: OÖG
  • hochgeladen von Alfred Jungwirth

Tilman Königswieser, ärztlicher Leiter am Salzkammergut Klinikum, zur Lage in den Covid-Stationen.

BEZIRK VÖCKLABRUCK. Die Infektionszahlen steigen weiter an: Mit Stand Mittwoch, 17. November, 8.30 Uhr, gab es im Bezirk Vöcklabruck 4.021 "aktive" Fälle von bestätigten Infektionen mit dem Corona-Virus. Die 7-Tage-Inzidenz – das ist der Wochendurchschnitt an neu gemeldeten Corona-Fällen bezogen auf 100.000 Einwohner – lag im Bezirk bei 2.203.

17 Patienten auf "Intensiv"

Ein Anstieg, der sich auch in den Spitälern niederschlägt: So gab es zu Wochenbeginn 118 an Covid-19 Erkrankte an den drei Standorten des Salzkammergut Klinikums. Davon wurden 17 Personen intensivmedizinisch betreut. Allein in Vöcklabruck waren es 71 Erkrankte, davon elf auf der Intensivstation. "Die Situation ist wirklich ernst. Wir haben harte Wochen vor uns und werden noch mehr Intensivpatienten zu betreuen haben", sagt Tilman Königswieser, ärztlicher Direktor am Salzkammergut Klinikum und Leiter des Expertengremiums im Corona-Krisenstab des Landes. Die aktuellen Maßnahmen von Bund und Land seien wichtig, Auswirkungen werde man jedoch erst mit Verzögerung bemerken können. "Menschen, die sich heute infizieren, landen erst in etwa zwei bis drei Wochen auf der Intensivstation."

Großteil der Schwerkranken ist ungeimpft

Etwa Dreiviertel der Intensivpatienten sind laut Königswieser ungeimpft. Und jene, die trotz Impfung betreut werden müssten, hätten schwere Vorerkrankungen. Auch bei den Jungen gebe es immer wieder dramatische Verläufe. "Hätten wir es als Gemeinschaft geschafft, mehr zu impfen, hätten wir jetzt vielleicht nur zwei Intensivpatienten", spricht er die geringe Impfquote an. "Nur wenn sich die Menschen jetzt an den Lockdown für Ungeimpfte halten, FFP-Maske tragen und sich regelmäßig testen lassen, kann es zu einer Abflachung der Infektionskurve kommen", appelliert der Mediziner.

Hohe Belastung für Personal

Die vierte Corona-Welle stellt das Krankenhaus-Personal vor besondere Herausforderungen. Die psychische und physische Belastung sei enorm. Personell gehe es sich nur aufgrund von Leistungsreduktionen noch aus. "So haben wir von insgesamt 18 Operationssälen im Salzkammergut Klinikum derzeit nur sechs in Betrieb", sagt Königswieser. Von 28 Intensivbetten sind 17 mit Covid-Patienten belegt. Maximal könnte man auf 34 aufstocken. "Im allerschlimmsten Fall könnten wir akute Fälle nicht mehr behandeln. Eine Triage gilt es zu verhindern." Deshalb müsse man alles tun, damit die Menschen erst gar nicht schwerer erkranken und ins Spital kommen, appelliert der Mediziner einmal mehr, sich impfen zu lassen.

Die steigende Zahl der Covid-19-Erkrankten, die auf der Intensivstation landen, stellt die Spitäler vor große Herausforderungen. | Foto: OÖG
Tilman Königswieser, ärztlicher Leiter des Salzkammergut Klinikums mit den Standorten Vöcklabruck, Gmunden und Bad Ischl. | Foto: Klaus Mitterhauser

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Vöcklabruck auf MeinBezirk.at/Vöcklabruck

Neuigkeiten aus Vöcklabruck als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Vöcklabruck auf Facebook: MeinBezirk.at/Vöcklabruck - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Vöcklabruck und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.