"Kinder dürfen Fehler machen"
Elisabeth Mayr-Mailinger zeigt Schülern, wie sie daraus lernen
NEUKIRCHEN. "Kein Mensch ist fehlerfrei, das macht unsere Persönlichkeit aus", sagt Elisabeth Mayr-Mailinger. Sie unterrichtet seit 1977 an der Volksschule Zipf. "Bis auf zwei Jahre habe ich mein gesamtes Berufsleben hier verbracht, ich gehöre schon zum Schulinventar", lacht die Lehrerin. Sie möchte ihre Schützlinge bestmöglich auf das Leben vorbereiten. Deshalb darf Lernen bei Mayr-Mailinger auch Mühe machen: "So freuen sich die Kinder viel mehr über den Erfolg, als wenn alles einfach ist." Zudem sei es für Schüler, die nie Schwierigkeiten beim Lernen haben, später schwerer, mit Problemen umzugehen.
"Wichtig ist, dass die Kinder erkennen, dass ihre Tat falsch war und nicht ihre Persönlichkeit", so die Lehrerin. Deshalb bespricht sie es auch mit der gesamten Klasse, wenn ein Schüler etwas "angestellt" hat. "So entwickeln die Kinder ein Bewusstsein dafür, was Fehler sind und wie man sie wieder gut macht." Mayr-Mailinger zeigt den Schülern auch, wie man "schlechte" Eigenschaften positiv nutzen kann: "Wenn ein Schüler eher vorlaut ist, kann er mit seinem Mut vielleicht einmal einem anderen helfen, der sich nicht traut, etwas zu sagen."
Kybernetische Methoden im Unterricht
Im Unterricht setzt die Volksschullehrerin nun seit einigen Jahren auf den kybernetischen Ansatz. "Hier geht es darum, dass die Kinder den Lernstoff mit Hand, Mund und Körper spüren", erklärt Mayr-Mailinger. Deshalb kleben auf der Tafel verschiedenste Bilder von Mund- und Zungenbewegungen, mit deren Hilfe die Schüler Wörter aussprechen. "Auch wenn sie Texte schreiben, sollen die Schüler mitsprechen, das verbessert auch die Konzentration." Elisabeth Mayr-Mailinger ist ihrer Kollegin Hildegard Fellner, die den kybernetischen Ansatz an die Schule gebracht hat, sehr dankbar. "Die gute Zusammenarbeit mit meiner Kollegin, aber auch mit den sehr engagierten Eltern und Schülern – das macht unsere Schule aus", so Mayr-Mailinger.
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