Volkshilfe neu strukturiert
Organisation möchte noch öfter „den Finger in die Wunde legen“
VÖCKALBRUCK. "Nach 13 Jahren kommt jetzt eine neue Aufgabe auf mich zu", sagt Jürgen Pouget. Er ist nun nicht mehr Geschäftsführer der Volkshilfe Vöcklabruck sondern als Bezirkskoordinator für Braunau, Eferding-Grieskirchen, Ried, Vöcklabruck, Wels-Kirchdorf und das Salzkammergut zuständig. Diese neue Funktion als "Bindeglied" zwischen der Landesorganisation und dem Bezirksverein entstand durch die Umstrukturierung der Volkshilfe.
Dienstleistungen als GmbH
So wird der größte Bereich der Volkshilfe Vöcklabruck, die mobilen Dienste in der Altenbetreuung, ab 1. Juli in der Volkshilfe Gesundheits- und Soziale Dienste GmbH gebündelt. Dadurch können viele Aufgaben zentral verwaltet werden, was Kosten spart. "Damit können die Dienstleistungen noch professioneller angeboten werden", erklärt Pouget die Neuerung. Für die Kunden ändere sich damit nichts: Dieselben 90 Beschäftigten wie bisher werden die rund 50.000 Leistungsstunden im Jahr erbringen.
Damit sind die mobilen Dienste nun ebenso wie die Dienstleistungen für Menschen mit Beeinträchtigungen, jene für arbeitssuchende Menschen sowie die Flüchtlings- und Migrantenbetreuung als GmbH organisiert. All diese Gesellschaften sind gemeinnützig und stehen zu 100 Prozent im Eigentum der Volkshilfe Ober-österreich. Der Bezirksverein soll durch die neue Organisation mehr Kapazitäten für sozialpolitische Aktionen haben.
1700 Euro Mindestlohn
Für den Herbst sind mehrere Straßenaktionen in Vöckla-bruck zum Thema Armut geplant. "Wir müssen den Finger immer wieder in diese Wunde legen", betont der Vorstandsvoritzende Hermann Krenn. Er kritisiert die Kürzung der Mindestsicherung: "Das ist grausam vor allem gegenüber den Kindern, die so schon in jungen Jahren ihrer Chancen beraubt werden." Die Volkshilfe fordert auch einen Mindestlohn von 1700 Euro brutto. Dies würde ein Nettoeinkommen von 1310 Euro bedeuten, was 150 Euro über der Armutsgefährdungsschwelle liegt.
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