Einbäume am Attersee nehmen Form am – Geschichte wird erlebbar
Archäologen bauen Einbaum mit historischen Werkzeugen aus Stein, Bronze, Kupfer und Eisen.
SEEWALCHEN. "Mit dem Projekt Einbaum 2016 wollen wir das Leben der Stein- und Bronzezeit noch besser vermitteln, es greifbar machen", sagt Gerald Egger vom Verein Pfahlbau am Attersee. Reges Treiben herrschte in den vergangenen Tagen an der Seewalchner Promenade, wo ein Team unter der Leitung des Experimental-Archäologen Wolfgang Lobisser von der Uni Wien an zwei Einbäumen arbeitete.
Für die Arbeiten verwenden Lobisser, Gerald Karlovits, Manuel Kofler und Walter Tesch Werkzeuge, die nach historischen Vorlagen aus Stein, Bronze, Kupfer und Eisen gefertigt sind. "So bekommen wir einen lebensnahen Einblick in diese Epochen", sagt Lobisser. Für die genaue Dokumentation jedes Handgriffs sorgt Katharina Rokita (Uni Wien).
Feinarbeit und erste Regatta
Ein zweiter Baum wurde von Thomas Ebetsberger und Walter Gabriel in moderner "Motorsägen-Methode" gesägt und gefräst. Beide Einbäume werden halbfertig, als sogenannte Prügel, im Attersee versenkt. "Das Holz wird dadurch wesentlich ruhiger und die Rissbildungen werden vermindert", erklärt Egger. Einige Wochen vor der feinen Bearbeitung Ende Juli kommen sie wieder an Land. Beim Welterbefest am 6. August wird Landeshauptmann Josef Pühringer die Einbäume taufen, ehe der Startschuss für die erste österreichische Einbaum-Regatta fällt.
Fotos: Egger (14), Jungwirth (18)
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