Projekt, das Mut macht
Die Herberge für Roma in Puchheim ist ein erstes "Mutmacherprojekt" des
Armutsnetzwerks.
ATTNANG-PUCHHEIM. Seit einem Jahr gibt es im Kloster Maria Puchheim eine Herberge für Bettler. Betreut wird sie von Ehrenamtlichen der Pfarrcaritas, dem Kloster und dem Armutsnetzwerk Vöcklabruck. Bis zu zehn Personen finden hier ein Dach über dem Kopf, sanitäre Einrichtungen und eine Kochgelegenheit. "Früher haben wir im Auto übernachtet", ist Zoltan dankbar für die Herberge. Er gehört zu einer Gruppe von Roma aus der Südostslowakei, die nach Vöcklabruck zum Betteln kommen. In ihrer Heimat herrscht bittere Armut.
Verständnis aus der Pfarrbevölkerung
"Es hat sich bestens entwickelt. Die anfängliche Skepsis in der Pfarrbevölkerung ist mittlerweile großem Verständnis gewichen", sagt Inge Desch von der Pfarrcaritas. Eine positive Bilanz des ersten Jahres zieht auch der "Chef des Hauses", Pater Josef Kampleitner. "Es hat keinerlei Schwierigkeiten gegeben. Alle sind ausgesprochen freundlich und halten sich an die Hausordnung", so Kampleitner. Die Herberge für Roma wurde heuer im Frühjahr auch mit dem Solidaritätspreis der Kirchenzeitung ausgezeichnet.
Mehrere "Mutmacherprojekte" geplant
"Viele Menschen schätzen auch sehr, dass Vöcklabruck einen Weg eingeschlagen hat, der ,Bettlerproblematik’ differenziert zu begegnen", sagt Bert Hurch-Idl, Sprecher des Armutsnetzwerks. Die Herberge für Roma bezeichnet er als "Mutmacherprojekt". Ein Jahr lang wollen die Mitglieder des Armutsnetzwerks – unter anderem Sr. Angelika Garstenauer, Generaloberin der Franziskanerinnen, Elisabeth Kienberger von der Regionalcaritas und Jürgen Pouget von der Volkshilfe – mehrere solche Projekte präsentieren.
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