"Verbot löst das Problem nicht"

Eine Gruppe von Bettlern, die in Vöcklabruck um Spenden für sich und ihre Familien in der Slowakei bitten. | Foto: privat
  • Eine Gruppe von Bettlern, die in Vöcklabruck um Spenden für sich und ihre Familien in der Slowakei bitten.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Alfred Jungwirth

VÖCKLABRUCK. Er habe mit vielen Leuten gesprochen, die die Situation am Stadtplatz kennen, sagt Frederik Schmidsberger vom Mauthausen Komitee Vöcklabruck. Als Problem werde selten der Bettler, der kniend und ruhig bettelt, gesehen. "In letzter Zeit häufen sich angeblich Beschwerden über Zeitungs- und Rosenverkäufer. Die bringt man aber mit einem Bettelverbot nicht weg."

"Haben nichts mit Bettelmafia zu tun"

Das Armutsnetzwerk und das Mauthausen Komitee haben laut Schmidsberger intensiven Kontakt mit den Bettlern. "Die Bettler in Vöcklabruck gehören zur ärmsten Bevölkerung in der Slowakei. Sie kommen alle aus dem Dorf Barca und haben nichts mit einer Bettlermafia zu tun. Für sie ist Betteln momentan die einzige Möglichkeit, sich und ihren Familien das Überleben zu sichern." David Robert, einer der Bettler: „Wir sind froh, wenn uns jemand etwas gibt. Das hilft uns sehr bei der Versorgung unserer Familien. Wenn jemand nichts gibt, wird er seine Gründe haben.“ Schmidsberger: „Es ist nicht so, dass sie nicht arbeiten wollen. Sie bekommen weder in der Slowakei noch in Österreich einen Job.“ Die "Vöcklabrucker" Bettler seien auch bereit, Arbeiten wie etwa eine Flurreinigung im Park zu übernehmen.

Entscheidung mit Weitblick

In Sachen Bettelverbot bittet das Mauthausen Komitee um Weitblick. „Natürlich sind die Bettler die schwächsten und keiner braucht wegen Wählerstimmen auf sie Rücksicht zu nehmen. Trotzdem sollte es sich kein Gemeinderat und keine Gemeinderätin so einfach machen“, appelliert Schmidsberger an die Politik. "Wir können nicht einfach alles Unangenehme wegschieben."

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Vöcklabruck auf MeinBezirk.at/Vöcklabruck

Neuigkeiten aus Vöcklabruck als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Vöcklabruck auf Facebook: MeinBezirk.at/Vöcklabruck - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Vöcklabruck und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.