Kooperation oder Fusion im Mondseeland

Im Rathaus des Mondseelandes gibt es derzeit drei Bürgermeister und eine Verwaltung. | Foto: Helmut Klein
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MONDSEE (rab). Rund um den pensionierten Amtsleiter der Gemeinde Mondsee Georg Ramsauer wird derzeit der Verein „Pro Mondseeland“ gegründet. Er setzt sich für die Zusammenlegung der vier Mondseelandgemeinden Mondsee, Tiefgraben, St. Lorenz und Innerschwand ein und sorgt für heftige Diskussionen.
„Wir hörten immer wieder aus der Bevölkerung den Wunsch nach einer erweiterten Verwaltungsgemeinschaft oder einer Zusammenlegung der Gemeinden. Da von den Bürgermeistern nichts dergleichen kam, haben wir als engagierte Gemeindebürger beschlossen, der Verein zu gründen“, so Ramsauer. Damit möchte er die Bürger unter anderem durch einen Vortrag und Erfahrungsbericht aus Weyer am Dienstag, den 25. Februar im Schloss Mondsee über die Vorteile der Gemeindefusion informieren und so eine Entscheidung vorantreiben.
Zu diesem Zweck ließ der Verein bereits im November von der Abteilung für Inneres und Kommunales im Amt der OÖ. Landesregierung errechnen, wie sich eine Gemeindezusammenlegung finanziell auswirken würde. „Die Daten sind bereits seit vier Wochen berechnet, wir hoffen, dass wir sie in den nächsten Tagen bekommen“, sagt Ramsauer. Durch eigene Vorberechnungen und Gespräche mit dem Land ist sich Ramsauer allerdings sicher, dass eine Gemeindezusammenlegung einen sehr großen finanziellen Vorteil bringen würde: „Die neue Großgemeinde bräuchte ja nicht mehr Verwaltungsangestellte als die erweiterte Verwaltungsgesellschaft.“

Gegner der Fusion
Die Bürgermeister der kleineren Gemeinden Johannes Gaderer (St. Lorenz) und Alois Daxinger (Innerschwand) glauben hingegen nicht, dass sich eine Zusammenlegung finanziell positiv auswirken würde. Sie berufen sich dabei auf eine Berechnung des Gemeindebundes, wonach die pro Kopf-Verwaltungskosten in kleinen Gemeinden geringer seien. Außerdem befürchten sie, dass die Identität in der Gemeinde und das Ehrenamt unter der Gemeindefusion leiden würden. Trotzdem beschloss der Innerschwander Gemeinderat, am 23. März eine Volksbefragung über die Eigenständigkeit der Gemeinde durchzuführen. Auch in St. Lorenz wird bei der nächsten Gemeinderatssitzung im März über eine solche Befragung diskutiert.

Zwei Gemeinden fusionieren
In Tiefgraben wurde die Stimmung in der Bevölkerung bereits 2009 erhoben, damals stimmten 42,2 Prozent für die Fusion und 41,4 Prozent dagegen. Der Mondseer Bürger-meister Karl Feurhuber kann sich so auch eine Zusammenlegung nur von Mondsee und Tiefgraben vorstellen: „Das ist sinnvoller als eine erweiterte Verwaltungsgemeinschaft und ich verstehe auch die Bedenken in den anderen Gemeinden.“

Das sagen die Bürgermeister

"Bevor man eine Entscheidung trifft, muss man erst die Daten und Fakten sammeln, denn eine Gemeindezusammenlegung ist ja keine Kleinigkeit. Bald erfahren wir vom Land, welche finanziellen Folgen die Zusammenlegung hat. Dann werden wir auch noch die Abstimmung in Innerschwand abwarten. Inzwischen kooperieren wir wie auch bisher in jeder Weise." - Matthias Reindl, Tiefgraben

"Ich bleibe dabei, dass ich eine Kooperation der Gemeinden, etwa in einer Viererverwaltungsgemeinschaft befürworte. Eine Zusammenlegung wird uns laut den Berechnungen des Gemeindebundes aber teurer kommen. Außerdem sehe ich die Identität in der Gemeinde und das Ehrenamt gefährdet. Vor einer Entscheidung müssen aber die Daten auf den Tisch." - Johannes Gaderer, St. Lorenz

"Ob die Gemeinden zusammengelegt werden oder eine erweiterte Verwaltungsgemeinschaft entsteht, ist eine Grundsatzfrage. Ich glaube, dass die Zusammenlegung auf Kosten des sehr aktiven Vereinslebens und des Ehrenamtes in Innerschwand geht. Immerhin sind wir zum Beispiel die einzige Gemeinde im Mondseeland, die einen Agenda 21 Prozess gestartet hat." - Alois Daxinger, Innerschwand

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