Neuer Standort für Sendemast regt Anrainer auf
RUDEN, VÖLKERMARKT. Mitten in der Ortschaft St. Martin in der Gemeinde Ruden befindet sich seit Jahrzehnten ein Mobilfunk-Sendemast. Dieser soll nun auf Wunsch eines Anrainers versetzt werden. Der neue Standort befindet sich 70 Meter vom jetzigen entfernt in Richtung Westen (Richtung Ortschaft Bach). Die Bauverhandlung fand bereits am 20. Oktober 2016 statt. Geladen wurden dazu die vier direkten Grundstücks-Anrainer, darunter auch NMS-Lehrerin Helga Schlieber aus Bach.
Sie steigt nun gemeinsam mit den weiteren Anrainern auf die Barrikaden und hat Einspruch bei der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt eingereicht. "Die St. Martiner Bewohner hatten keine Möglichkeit sich dazu zu äußern", erklärt Schlieber, "Die Leute gehören informiert, was hier passiert. Das ist keine Kleinigkeit."
"Wenn, dann jetzt"
Warum sich jetzt gegen den neuen Sendemasten Widerstand regt, wo doch der alte unweit davon seit Langem steht? Laut Schlieber soll der neue Sendemast um fünf Meter höher und leistungsstärker als der alte werden. "Somit ist auch mit einer höheren elektromagnetischen Strahlung zu rechnen", warnt Schlieber, "Wenn wir eine Chance haben, dann jetzt, diesen Masten von den Ortschaften wegzubekommen."
"Kein Einfluss"
Rudens Bürgermeister Rudolf Skorjanz (SPÖ) war selbst bei der Bauverhandlung dabei, betont aber, dass die Gemeinde keinen Einfluss auf die Errichtung hat: "Ich habe die Bitte der Anrainer nach einem anderen Standort deponiert, aber da ist nichts zu machen." Ihm selbst sei der Standort auch "nicht recht".
Da sich der Standort des neuen Sendemastes noch in der Gemeinde Ruden aber knapp an der Gemeindegrenze zu Völkermarkt befindet, gingen manche Ortsbewohner davon aus, dass auch Bgm. Valentin Blaschitz (SPÖ) über die Vorgänge Bescheid wissen müsse. "Stimmt nicht", entgegnet der Völkermarkter Bürgermeister, "weder ich noch unsere Baupolizei sind darüber informiert."
Neue LTE-Technologie
Pressesprecher Gregor Wagner vom Forum Mobilkommunikation (FMK, freiw. Interessensvertretung der Mobilfunkbetreiber) bestätigt, dass ein Masttausch und neuer Standort geplant sind: "Der alte Mast verfügt nur über die GSM-Technologie, der neue wird mit LTE-Technologie ausgestattet (mobiles Internet)." Zu den Sorgen der Anrainer sagt er: "Die stärksten Mobilfunkstationen in Österreich haben eine Leistung von 250 Watt. Ein Radiosender hat im Vergleich dazu eine Leistung von 100.000 Watt."
Das FMK nehme dieses Thema sehr ernst, es gäbe aber keinen Grund sich zu sorgen: "Wir sind auch gerne bereit, die Fakten der Weltgesundheitsorganisation zum Thema elektromagnetische Felder auf den Tisch zu legen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.