Das Kraftwerk wird geschleift

2Bilder

Nachdem der Voitsberger Bürgermeister Ernst Meixner trotz intensivsten Einsatz die Schließung der Gebärstation des LKH Voitsberg nicht verhindern konnte, feierte er dieser Tage auf einer anderen Ebene einen großen Erfolg. Denn die Porr AG bekam den Zuschlag, das Areal von ÖDK 3 zu kaufen und es gleichzeitig abzureißen.
Walter Martinelli, Direktor der Porr AG Umwelttechnik, präsentierte mit Meixner Zahlen und Fakten. Die Grundstücksfläche von 245.000 Quadratmetern wird durch einen geordneten Rückbau und den Abbruch der Kraftwerksblöcke 1, 2 und 3 sowie dem anschließenden Verkauf der Liegenschaften für eine Nachnutzung vorbereitet. Die rückgebauten Materialien, insbesondere Buntmetalle, Schrott, Aggregate und Anlagenteile, aber auch der Beton werden wiederverwertet.
Zwischen zehn und 15 Millionen Euro beträgt das Abrissvolumen, 200.000 Tonnen Stahlbeton werden verarbeitet, allein der Kamin ist 180 Meter hoch. In nur 18 Monaten soll das gesamte Kraftwerk abgerissen und geebnet sein, zu Spitzenzeiten sind zehn bis 20 Großgeräte im Einsatz. Martinelli rechnet damit, dass bis zu 100 Mann gleichzeitig an der Baustelle arbeiten. "Wir haben einen sehr ehrgeizigen, gestrafften Zeitplan, um die Belastungen für die Anrainer möglichst gering zu halten", sagte Martinelli. Zwischen zehn und 50 Lkw-Fahrten pro Tag sind möglich, der Großteil soll mit der Bahn abtransportiert werden. "Die Metalle werden ebenso der Industrie zugeführt wie die Buntmetalle und hochwertigen Metalle. Der Beton wird von der Betonindustrie wiederverwertet, fast das gesamte Kraftwerk wird recycelt", so Martinelli.
Den Abschluss der Arbeiten wird im Jahr 2014 vermutlich eine Sprengung einläuten. "Das ist derzeit der letzte Stand der Technik", sagt der Porr-Direktor. Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Strauss, der mit der Region eng verbunden ist, sieht eine großen Mehrwert für die Bevölkerung: "Mit dem Rückbau des Kraftwerks geht ein jahrzehntelanges Tauziehen rund um die zukünftige Nutzung zu Ende. Die Bevölkerung wird von der umweltgerechten Aufarbeitung der Liegenschaft profitieren, die Region erhält Zugang zu wertvollem Baugrund in bester Lage."
Das Areal wird vorerst Industriegrund bleiben, Bgm. Meixner hofft auf viele Interessenten. "Es gibt ein hörbares Aufatmen der Region. Die Porr AG war beim Aufbau des dritten Blocks dabei und ist jetzt beim Abriss federführend. Porr war immer ein sehr guter und seriöser Partner für uns Voitsberger."
Der Voitsberger Vize-Bgm. Walter Gaich ist glücklich über diese Lösung. "Die ÖVP hat sich immer für eine Stilllegung von ÖDK 3 stark gemacht. Dass jetzt keine Ruine stehen bleibt, sondern das Grundstück wiederverwertet werden kann, ist ein Erfolg für uns alle."
Die Porr AG verfügt im Bereich des geordnetes Rückbaus und des Abbruchs über jahrzehntelanges Know-how und setzte in den vergangenen Jahren viele Projekte erfolgreich um. So wurde zur Vorbereitung der Bauarbeiten des neuen Hauptbahnhofs Wien der alte Wiener Südbahnhof inklusive des Frachtenbahnhofs sowie des Postkomplexes abegtragen. Auch mit den Abbrucharbeiten auf dem Gelände des derzeit in Bau befindlichen Krankenhauses Nord in Wien wurde die Porr beauftragt.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

6 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Der neue Fotopoint am Hauptplatz mit Bernd Osprian und den Community Nurses Eva Maria Unger und Bettina Stangl | Foto: Stadtgemeinde Voitsberg
3

Neue Projekte in Voitsberg
Voitsberg hat Platz für noch mehr Einwohner

Die Bezirkshauptstadt Voitsberg wächst wieder und ist bereits die einwohnerstärkste Stadt in der Lipizzanerheimat. Bürgermeister Bernd Osprian erklärt die Gründe, warum Voitsberg im Aufwind ist. VOITSBERG. Seit einigen Monaten ist Voitsberg die einwohnerstärkste Stadt im Bezirk Voitsberg, ein historisches Novum. Bernd Osprian hat hier einige Gründe parat, warum das so ist. Was trägt dabei bei, dass man in fünf bis zehn Jahren wieder mit 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liebäugeln kann?Bernd...

  • Stmk
  • Voitsberg
  • Harald Almer

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.