521 Flüchtlinge leben im Bezirk Voitsberg

Eine Unterkunft von Asylwerbern in Bärnbach ist ein ehemaliges Bordell, auch in Söding-St. Johann gibt es ein ähnliches Objekt. | Foto: Cescutti
  • Eine Unterkunft von Asylwerbern in Bärnbach ist ein ehemaliges Bordell, auch in Söding-St. Johann gibt es ein ähnliches Objekt.
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Das Flüchtlingsthema ist nachwievor in aller Munde. Von den EU-Milliarden für die Türkei über Verpflichtungserklärungen für Integrationswillige bis hin zur Grenzsicherung. Der Bezirk Voitsberg liegt etwas abseits der großen Routen, die Zahl der Asylwerber ist in den letzten Monaten trotzdem gestiegen, wenn auch in kleinen Schüben. Laut Stand vom 2. Februar leben derzeit 521 Asylwerber in der Lipizzanerheimat, wobei Hirschegg-Pack, Stallhofen und Geistthal-Södingberg immer noch "weiße Flecken" auf der Flüchtlings-Landkarte sind. Allerdings sind die Gemeinden auf private Quartiergeber angewiesen. Von den 521 Asylwerbern sind 376 männlich und 145 weiblich.

Voitsberg Spitzenreiter

Die Stadt Voitsberg liegt mit 119 Flüchtlingen (78 männlich/41 weiblich) an der Spitze, allerdings flaute der Zustrom in den letzten Wochen ab, die Bezirkshauptstadt hatte schon mehr Asylwerber beherbergt. Dahinter liegen Köflach mit 80, Rosental mit 63 und Bärnbach mit 55. Die Koordination läuft größtenteils über Bund und Land, die BH Voitsberg ist nur bei der Überprüfung der möglichen Quartiere, die von Privatpersonen oder Wohnbauträgern angeboten werden, involviert. "Wir schauen uns diese Quartiermöglichkeiten mit einem Sachverständigen des Landes an, außerdem haben wir einen Lenkungsausschuss eingerichtet. Im Bezirk kann man von keinem Flüchtlingsstrom sprechen, es tröpfelt eher so dahin", berichtet BH Hannes Peißl. "Der Bezirk müsste laut 1,5%-Quote vom Bund rund 750 Flüchtlinge aufnehmen, da liegen wir noch klar darunter."

Viele Integrationsmaßnahmen

Die Gemeinden und private Initativen wie zum Beispiel der diakonische Verein "MenschenRechteReligion" sind sehr bemüht, die Integration zu forcieren. Nehmen wir Bärnbach als Beispiel. Hier sind Familien fast nur bei privaten Quartiergebern untergebracht. Die Kinder der verschiedenen Familien besuchen die Kindergärten Bärnbach und Afling sowie die Volksschule Bärnbach und Afling und die NMS Bärnbach. "Ab dieser Woche wird über die Abteilung 6 vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung (Zuständigkeitsbereich LR Ursula Lackner) eine Lehrkraft mit der Spezialausbildung DAZ (Deutsch als Zweitsprache) zur Verfügung gestellt", weiß Bgm. Bernd Osprian. "Diese Lehrkraft wird für die Schüler der Volksschule und der NMS mit einem Gesamtstundenausmaß von elf Wochenstunden zur Verfügung stehen." Die Kinder der Asylwerber werden dabei in einer eigenen Klasse zusammengefasst und erhalten in dieser Klasse täglich zwei bis drei Deutschstunden.
für die erwachsenen Asylwerber bietet "MenschenRechteReligion" Sprachkurse im Privatquartier "Haus Heimo" an, die Menschen sind hier ehrenamtlich tätig.

Vorstellung

Krottendorf-Gaisfeld war bis vor kurzem auch noch ohne Asylwerber, jetzt lebt hier eine Familie mit zwei (bald drei) Kindern. Am 25. Februar wird es dank Mag. Stiegler und Bgm. Hans Feichter eine Veranstaltung im Sitzungssal der Gemeinde geben. Um 17 Uhr stellt sich die Flüchtlingsfamilie vor und schildert ihr Schicksal. Die Gemeinde stallt Brötchen und Getränke zur Verfügung. "Wir wollen ein Zeichen für gelebte Integration setzen", so Bgm. Feichter.

Asylwerber im Bezirk Voitsberg (Stand 2.2. 2016):
Bärnbach 55
Edelschrott 17
Kainach 18
Köflach 80
Krottendorf-Gaisfeld 4
Ligist 26
Maria Lankowitz 54
Mooskirchen 9
Rosental 63
St. Martin/W. 14
Söding 49
Voitsberg 119
Insgesamt: 508 (366 Männer, 142 Frauen)

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