Ganz neu: Ein Zentralfriedhof für Tier-Urnen in Rosental

So sieht das Kolumbarium von innen aus. Es gibt verschiedene Beispiele der Gestaltung.
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  • So sieht das Kolumbarium von innen aus. Es gibt verschiedene Beispiele der Gestaltung.
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Das dunkle Haus direkt an der B70 in Rosental fällt auf. Es ist der neu errichtete Tier-Zentralfriedhof für Urnenbestattung in Rosental. Tierbesitzer, deren Lieblinge sie oft über Jahrzehnte eng begleitet haben, wollen ihren "Lebenspartner" nicht ganz einfach wie Müll in den namenlosen, stinkenden Container einer Tierkörperverwertung werfen. Vergraben ist auch verboten und strafbar. Und da die Tiere gechipt sind, können die Tierbesitzer von der Behörde nachvollzogen werden.

Achtung und Respekt

Das dachte sich auch Kommerzialrat Franz Birnstingl, selbst Besitzer zweier Hunde, und errichtete in Rosental das "Kolumbarium" ohne öffentliche Mittel. "Ich will hier keinen falschen Kult fördern, sondern Tierliebhabern die Möglichkeit bieten, eine würdevolle und kostengünstige Ruhestätte für ihr Tier zu finden", sagt Birnstingl. Für viele Menschen ist in der heutigen Zeit ja oftmals ein Tier zum wichtigsten sozialen Partner geworden.
In Rosental können Tierbesitzer in Kürze die Asche ihres Hundes, ihrer Katze, ihres Hasens, Meerschweinchens, Vogels etc im behördlich genehmigten Zentralfriedhof für Tiere beisetzen oder auf Wunsch auch feierlich beisetzen lassen. Andrea Zügner-Lenz steht als Begleiterin und Organisatorin - sozusagen als Zeremonienmeisterin - zur Verfügung. In einem Verabschiedungsraum im ersten Stock kann vor allem Kindern in der Trauerphase der Verlust eines geliebten Freundes erleichtert werden. Das Kolumbarium-Haus ist in der Steiermark einzigartig, derzeit gibt es nur einzelne Wände, wo Tier-Urnen bestattet werden können.

Günstige Kosten

Die Kosten sind im Vergleich zu anderen Tierfriedhöfen extrem niedrig gehalten. So kostet die Miete für eine Urnen-Nische im Jahr 36 Euro. Die MIndestnutzungsdauer sind fünf Jahre mit Verlängerungsoption. Das Verbrennen ist in Rosental nicht möglich, hier bieten sich TKV-Stellen in Gleisdorf und Vogau an, die dann die Urne nach Rosental schicken, wenn es gewünscht wird. Weiters ließ Birnstingl eine Sammelgruft errichten, wo sozial schwache Tierliebhaber ihren Schützling kostenlos beisetzen dürfen und in einem Kondolenzbuch letzte Worte bzw. ein Bild mit dem Namen des verstorbenen Tieres anbringen können.
Die Gedenkstätte wurde von einheimischen Künstlern mitgestaltet: Im Kolumbarium sind Arbeiten von Airbrush-Künstler Werner Schmölzer, Metallbau Josef Pioker, Glas Fischer, Blumen Kremser, Renate Prehal, Horst Zsivkovitz, Claus Reschen, Stephan Hafner und Michael Terschan zu finden.

Worterklärung Kolumbarium: Lateinisch columbarium "Taubenschlag" zu columba, die Taube. Das Kolumbarium war ursprünglich die Bezeichnung für einen Taubenschlag. Wegen der optischen Ähnlichkeit wurden dann auch altrömische Grabkammern mit reihenweise übereinander angebrachten Nischen zur Aufnahme von Urnen nach Feuerbestattungen zu genannt. Heute bezeichnet man als Kolumbarium ein meist oberirdisches Bauwerk, das der Aufbewahrung von Urnen oder Särgen dient und oft einem Friedhof oder Krematorium angegliedert ist. Vor allem in südlichen Ländern sind Kolumbarien ein weitverbreiteter Bestandteil der Begräbniskultur. Hier werden Kolumbarien häufig im Freien in Form langer, teilweise überdachter Mauern errichtet, oft an den Außenmauern der Friedhöfe. (Quelle: Wikipädia)

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