Vier Bezirksjägermeister befürchten schlimme Folgen

V. l. BJM Jörg Regner (Murtal), BJM Walter Theuermann (Wolfsberg), Karl Kiedl Hegering Hirschegg, Georg Hofbauer Hegering Klein-Feistritz, BJM Matthias Zitzenbacher (Voitsberg). Nicht im Bild: BJM Hannes Krinner (Deutschlandsberg) | Foto: KK
  • V. l. BJM Jörg Regner (Murtal), BJM Walter Theuermann (Wolfsberg), Karl Kiedl Hegering Hirschegg, Georg Hofbauer Hegering Klein-Feistritz, BJM Matthias Zitzenbacher (Voitsberg). Nicht im Bild: BJM Hannes Krinner (Deutschlandsberg)
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Die Bezirksjägermeister aus den Bezirken Wolfsberg, Deutschlandsberg, Murtal und Voitsberg trafen sich vor kurzem zu einer Standortbesprechung am Alten Almhaus. Der Grund: Der geplante Windpark mit 21 Windrädern, denn ein Einspruch der Hegemeister und Jägerschaft gegen die Vorrangzone für Windräder auf der Stubalm wurde vom Land Steiermark abgeschmettert. Das Paradoxe daran: Die nahegelegene Hirschegger Alm wurde bis zur Kärntner Landesgrenze als Sperrzone ausgewiesen, dort dürfen keine Windräder errichtet werden.

Große Artenvielfalt
Der Voitsberger Bezirksjägermeister Matthias Zitzenbacher und seine Kollegen können das nicht nachvollziehen. "Wir haben auf der Stubalm eine große Artenvielfalt vom Schneehuhn über das Auer- und Birkwild bis zu Gämsen und Rotwild. Und natürlich sind auch die Lipizzanerweiden betroffen." Zitzenbacher befürchtet beim Bau des Windparks einen nicht wiedergutzumachenden Schaden für die Fauna. "Wenn das Rotwild beunruhigt wird, kommt es vermehrt zu Schälschäden an den Bäumen. Das Wild ist als erstes weg, das Birkwild bleibt vielleicht noch drei Jahre, aber es kommt keine neue Population dazu und es stirbt in dieser Gegend dann aus." Laut Zitzenbacher gibt es langfristige Studien aus der Obersteiermark, die das belegen. Weiters stört der Bau das Wild. "Das Wild braucht Nahrung und Ruhe. Durch den Lärm und die Schattenbildung der Räder wird es gestört. Außerdem ist die Stubalm ein Naturschutzgebiet und da gilt die FFH-Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tieren und Pflanzen. Natürlich kann man Ersatzlebensräume schaffen, aber niemand hat die Garantie, dass Wildtiere diese Räume annehmen."

Populationskette

Auch die anderen Bezirksjägermeister sorgen sich um die Populationskette, denn die Stubalm zählt zum südlichen Ausläufer des Alpenhauptkamms, der bei der Koralm endet. "Wird diese Kette unterbrochen, drohen einzelne Populationen von Wildtieren zu verinseln und verarmen genetisch. "Dieser Windpark ist leider ein unsinniges Bauvorhaben in einer nicht nachvollziehbaren Vorrangzone", ärgert sich Zitzenbacher. "Es ist auch bereits eine Bürgerinitiative in Vorbereitung."
Widerstand kommt weiters von Alex Serdjukov vom Huskycamp am Alten Almhaus. "Nicht nur die Huskys, auch die Kinder spüren die wenigen Windräder, die derzeit am Gaberl stehen. Sollten weitere 21 Windräder dazukommen, kann ich mein Huskycamp am Alten Almhaus zusperren."

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