Zwei Asylwerber verfolgten mutmaßlichen Dieb

Qusai Albajati und Fahad Alfarha verfolgten am Dienstagabend einen mutmaßlichen Dieb in Köflach. | Foto: KK
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Am Dienstag, dem 5. April, verschaffte sich ein Steirer in Köflach Zutritt zu einem Haus, in dem eine ältere, allein lebende Frau wohnt. Der mutmaßliche Einbrecher verließ das Haus nach einiger Zeit mit einer großen Tasche wieder. Der Vorfall wurde von einem im Nachbarhaus lebenden irakischen Asylwerber beobachtet. Fahad Alfarha und Qusai Albajati verfolgten den mutmaßlichen Täter von der LIndenhofgasse über die Kinderheimgasse, den Friedhof bis hin zum JUKO Köflach und konnten ihn dort stellen. Der Mann wurde bei der Polizeiinspektion Köflach angezeigt.

Gut integriert

„Wir kennen die Nachbarin und wissen, dass sie alleine wohnt. Da kam es uns komisch vor, dass mitten in der Nacht ein Mann mit einem Sack aus dem Haus kam", berichtete Fahad Alfarha. "„Ich bin dem Mann zuerst mit dem Fahrrad, dann zu Fuß gefolgt und wollte die Sachen meiner Nachbarin zurückbringen.“ Warum die beiden geholfen haben? "Weil das einfach richtig ist,“ begründete Alfarhas Freund Qusai Albajati.
Nachbarin Rosemarie Christof ist voll es Lobes für die Asylwerber. "Die beiden haben beim Telefonieren gesehen, dass da sich mitten in der Nacht ein fremder Mann herumtreibt, der dann mit einem Sack weggelaufen ist. Sie haben ihn verfolgt. Der Mann, ein Einheimischer, hat den Sack weggeworfen, trotzdem haben sie ihn gestellt. Wir fühlen uns sehr sicher, seit die Asylwerber da sind. Auch unsere Nachbarin hat sich drei Mal bei ihnen bedankt. Vor allem den Frauen möchte ich sagen, dass sie keine Angst vor Asylwerbern zu haben brauchen", sagt Christof.

Deutschkenntnisse

Die beiden irakischen Asylwerber leben schon etwas länger in Köflach und haben es binnen eines Jahres geschafft, das A2-Niveau in Deutsch zu erreichen. "Deutsch ist eine völlig andere Sprache als Arabisch, dazu kommt eine komplett andere Schrift. Das ist schon eine Super-Leistung in so kurzer Zeit so viel zu lernen, dass man sich verständigen kann", sagte Christian Veit vom Verein "MenschenRechteReligion".

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