Kein Schifahren mehr auf der Hebalm
Der Souveräne Malteser Ritterorden stellt den Liftbetrieb ein.
Die Entwicklungen der letzten Jahre gaben schon Anlass zur Besorgnis, denn das Klima begünstigte die mittleren Lagen nicht wirklich. Konnte die Hebalm im Jahr 2013 am 25. Dezember mit dem Schibetrieb starten, ging es im Vorjahr sogar erst am 30. Dezember los. Trotz eines Arsenals an Schneekanonen und trotz der Kinder-Gratis-Aktion waren die Zahlen rückläufig. Die MInimum-Anforderung von 100 Betriebstagen im Jahr war nicht mehr gegeben, in der vergangenen Saison waren es knapp 80. Waren es in den 80er-Jahren noch 14%, die regelmäßig Schifahren gingen, sind es jetzt nur noch vier Prozent. Und die klimatische Prognose verheißt für die mittleren Schneelagen ebenfalls nichts Gutes.
Reißleine auf der Hebalm
Diese Vielzahl an Gründen und Entwicklungen ließen nun den Souveränen Malteser Ritterorden als Betreiber der Hebalm-Schilifte die Reißleine ziehen. Der LIftbetrieb auf der Hebalm ist ab sofort Geschichte. Die Anlagen wie Sessel- und Schlepplifte, aber auch Schneekanonen werden einer Verwertung zugeführt, ein Teil der Mitarbeiter wird freigesetzt.
Hebalm-GF Clemens Spörk, der seit 17 Jahren im Amt ist, informierte am Mittwoch die Mitarbeiter und führte auch ein Gespräch mit Tourismus-Chef und dem kommenden Vize-Bgm. Johann Schmid von Hirschegg-Pack. "Wir haben alles versucht, haben uns auf ein kleineres Schigebiet mit Spitzen-Beschneiung konzentriert, aber das war alles zu wenig", seufzte Spörk.
Sanfter Tourismus als Alternative
In Zukunft wird die Hebalm auf einen sanften Sommer- und Wintertourismus setzen. "Wir werden die Ferienwohnungen behalten. Mit der Gemeinde und dem Tourismusverband wird es Gespräche geben, ob es gelingt, das Schneeschuhwandern und die Loipe aufrecht zu erhalten. Und meine Hoffnung ist, dass wir mit diesem Tourismus neue Arbeitsplätze schaffen können", so Spörk. "Degis Abenteuerschule bleibt bestehen und hoffentlich auch das Husky-Camp von Alex Serdjukov, aber da gibt es am Mittwoch ein Gespräch mit ihm."
Für den Rucksackdörfer-Obmann Johann Schmid ist das Aus der Hebalm eine Katastrophe. "Das war unser touristischer Leitbetrieb mit viel Umwegrentabilität. WIr müssen jetzt schauen, dass wir das traumhafte Ambiente mit dem See und der Loipe halten können. Für die Gemeinde ist die Übernahme des Schibetriebs unmöglich, das hat schon Maria Lankowitz mit dem Alten Almhaus probiert. Aber das ist eine ganz bittere Pille für die Schifahrer in der gesamten Region, aber auch darüber hinaus." Denn das Einzugsgebiet der Hebalm erstreckte sich über den Großraum Graz bis zu den Bezirken Südoststeiermark, Leibnitz, Deutschlandsberg bis weit ins Lavanttal hinein.
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