Raus aus den Kinderschuhen!
Im Rahmen von "WKO on Tour" sprach Vize-Präsident Andreas Herz wichtige Themen im Bezirk an.
Der neue Wirtschaftsbundobmann im Bezirk, gleichzeitig Vizepräsident der steirischen Wirtschaftskammer, Andreas Herz, schaute auf seiner Tour in Ligist (Firma Dau), in Voitsberg (Lehrwerkstätte Binder) und in Köflach (Güterbeförderung Hojas und Buchhandlung Zeltner) vorbei, um sich die Sorgen und Nöte der Unternehmer anzuhören, aber auch Vorschläge zur Verbesserung mitzunehmen.
2.788 Unternehmer
Kurz zu den Zahlen im Bezirk: Mit Ende 2014 waren 9.026 Voitsberger in der gewerblichen Wirtschaft beschäftigt. Trotz stetigen Beschäftigungszuwachs durch die Betriebe stieg die Arbeitslosigkeit auch im September. Auffällig ist, dass die Arbeitslosigkeit bei den Frauen stärker ansteigt als bei den Männern. Im Vorjahr wagten 188 Weststeirer den Schritt in die Selbständigkeit, das ist eine Gründungsintensität von 6,7%, derzeit sind 2.788 Unternehmen in der Lipizzanerheimat aktiv.
Vortrag in Voitsberg
Heiße Eisen sind die Registrierkassapflicht, wo viel Verunsicherung herrscht, weil es nicht nur große Firmen, sondern auch Ein-Personen-Unternehmen sowie Klein- und Mittelbetriebe trifft. Daher veranstaltet die WKO Voitsberg am 4. November um 19 Uhr in den Voitsberger Stadtsälen eine Veranstaltung zu diesem Thema. "Keiner weiß, ob Kassen, die jetzt gekauft werden, auch verwendet werden können. Das schafft viel Verunsicherung", so Herz.
Kauf der Rathauspassage
Ansprochen wurden auch der Fachkräftgemangel im Bezirk und die überbordende Bürokratie. Und natürlich auch die B70 als Uralt-Thema. "Wir werden vom Wirtschaftsbund und von der WKO die Kernraumfusion weiterhin forcieren, weil sie uns eine Großstadt viel mehr Schlagkraft bringt als mehrere kleinere Städte", sagt Herz. Die Belebung der Innenstädte ist ein weiterer Dauer-Schwerpunkt. Hier tut sich etwas in Köflach, denn die Stadtgemeinde will die fast leerstehende Rathauspassage kaufen. "Wir wollen die Passage unbedingt wieder beleben, ein Angebot an die Banken folgt in den nächsten Tagen ", sagt Bgm. Helmut Linhart. "Uns fehlt allerdings noch der perfekte Branchen-Mix, da hoffen wir auf die Unterstützung der Wirtschaftskammer."
Lipizzanerheimat
Eine weitere "Baustelle" ist die Lipizzanerheimat. "Die Dachmarkenbildung steckt noch in den Kinderschuhen. Die Marke selbst ist perfekt, die Lipizzaner sind weltweit bekannt. Aber wir müssen anfangen, sie zu verinnerlichen", fordert Herz. Ein Flagschiff der Lipizzanerheimat ist die Therme NOVA. Hier sei der Ausbau der Kurangebote nötig, denn das Angebot der Versicherungen in diesem Bereich sei rückläufig. Herz und Linhart wollen eine Fachhochschule für Gesundheits- und Pflegeberufe im Bezirk installieren, um den Riesenbedarf in dem Segment abzudecken.
Ein Wort noch zu den ÖDK-Flächen. Hier hofft die WKO, dass sich produzierende Betriebe in Voitsberg ansiedeln. "Wir brauchen kein neues Einkaufszentrum mehr", sagt Herz.
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