Die Vorortelinie - wichtige Verbindung mit Luft nach oben
Ausbau bis zum Praterkai, dichtere Intervalle: Pläne für die Vorortelinie (S45) gibt es einige.
WIEN. Die Vorortelinie, zu diesem Schluss kommt eine Studie der Arbeiterkammer, ist eine Erfolgsgeschichte: 1987 wurde sie, damals noch unter großer Skepsis, als Personenstrecke wiedereröffnet. Heute gibt es dank immer dichterer Intervalle mehr als 30.000 Fahrgäste täglich, die die Linie S45 zwischen Hütteldorf und dem Handelskai nutzen.
Kein Wunder: Die Strecke beginnt und endet an großen Verkehrsknotenpunkten und führt durch dicht bewohnte, aber kaum mit U-Bahnen erschlossene Teile der Westbezirke. Die Strecke führt durch den 14., 16., 17., 18., 19. und 20. Bezirk. Umsteigen kann man auf die U-Bahn-Linien U3, U4 und U6. An Werktagen verkehrt die S45 untertags in einem Zehn-Minuten-Takt. Für eine S-Bahn-Linie ist das vergleichsweise häufig.
Dass die S45 aber besser genützt werden könnte, darüber sind sich Vertreter unterschiedlicher politischer Lager wie der Arbeiterkammer und der ÖVP einig. Ein Überblick über die aktuellen Forderungen:
• Dichtere Intervalle: Im Rahmen des Stadtentwicklungsplans 2025 ist auch die Umsetzung eines S-Bahn-Pakets vorgesehen. Als ein Projekt mit "oberster Priorität" ist eine Angebotsverdichtung der S45 vorgesehen. Wann genau man sich dieser Priorität zuwenden wird, ist noch nicht ganz klar. Fix ist: "Viele Leute wünschen sich, dass wir die Intervalle am Wochenende verbessern. Dem werden wir uns als Erstes zuwenden", sagt ein Sprecher von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne).
• Ausbau der Strecke: Ebenfalls im S-Bahn-Paket ist eine Verlängerung der S45 entlang der Donau bis zum Praterkai bzw. bis zur U2-Station Donaumarina vorgesehen. Das würde für die Bewohner der Westbezirke eine direkte Anbindung an die U1 bei der Station Vorgartenstraße und an die U2 bringen. Der Ausbau wäre auch ein wichtiger Schritt in Richtung des seit Jahren geforderten S-Bahn-Rings. Auch hier steht aber nicht fest, wann mit der Umsetzung begonnen wird.
• Zusätzliche Station: In Penzing wünscht man sich eine weitere Station der S45 im Bereich Baumgarten. Eine solche Station, ungefähr an der Kreuzung Guldengasse/Baumgartenstraße, gab es bereits einmal. Die Grünen und die ÖVP brachten in der Bezirksvertretungssitzung jeweils einen Antrag für die Errichtung einer Station Baumgarten ein, beide wurden angenommen. Nun ist die Stadt am Zug, die die Umsetzung mit den ÖBB verhandeln und auch bezahlen muss. Die ÖBB teilen mit, dass es "langfristige, strategische Überlegungen" zu einer solchen Haltestelle gebe. Das Problem: Die S45 verläuft in Penzing auf einer Strecke noch eingleisig. Ein zweites Gleis müsste her, bevor die Station gebaut werden kann.
Die Arbeiterkammer fordert außerdem, dass das S-Bahn-Netz auch in den U-Bahnen ausgeschildert wird. Derzeit sieht man dort nur, wo es Stationen gibt. "Dafür besteht kein Bedarf", so die Wiener Linien.
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