Aus für die Windräder am Predigtstuhl
Franz Roßnagl zum Aus für den Windpark am Predigtstuhl
Mit Freude vernahm ich die Entscheidung der NÖ-Landesregierung, dass der Predigtstuhl aus dem Zonierungsplan gestrichen wurde. Da es sich bei diesem Areal um einen Erholungswald auf einen weithin sichtbaren Höhenrücken mit geschützten Vogelarten handelt, war dies voraussehbar. Umso mehr verwundert bin ich über einen Aufruf eines Waidhofner „Grün“-Poliker´s und eines Bewohners von Waldreichs, wo behauptet wird, die Mehrheit der Bevölkerung stehe hinter dem Windkraftausbau´s. Dabei wird die (rechtswidrige?) Volksbefragung von Groß Siegharts vom März 2013 als Argument vorgeschoben. Die Wahrheits sieht anders aus: In den unmittelbar betroffenen Orten sprachen sich eine überwältigende Mehrheit gegen das Predigtstuhl-Projekt aus. Volksbefragungen seitens der Anrainergemeinden Dietmanns und Waidhofen (ca. 850 Unterschriften) wurden abgelehnt, obwohl für beide die Möglichkeit zur Durchführung bestand. Dies ist leicht erklärbar, hat sich doch die Stadtgemeinde Waidhofen bereits im Jahr 2012 mittels Gestattungsvertrag mit dem Windkraftbetreiber jede andere Meinungsäußerung selbst untersagt.
Vor kurzem habe ich aus den Lernunterlagen Sachunterricht 3 Klasse Volksschule gelesen: “Windräder sind laut, verursachen einen Schatten und beeinflussen das Wild“. Diesen Lernstoff könnten sich noch so manche Politiker aneignen.
Die Wirtschaftsinteressen der Windkraftbetreiber und einiger Grundbesitzer sollten keine Grundlage für die Entscheidungen sein oder zieht aus einer gewissen Situationen jemand daraus einen Vorteil?
Einer Aussage eine Windparkbetreiber-Sprechers darf ich wie folgt zitieren: “Wir haben schon rechtzeitig die Strategie geändert. Wir werden die fünf Windräder halt in Deutschland aufstellen”. Als Bewohner von der Gemeinde Waidhofen frage ich mich, warum hat man uns fast zwei Jahre mit diesem Thema konfrontiert, wenn nur bedingtes Interesse besteht. Warum hat man dann (illegale?) Baggerarbeiten und auch Probebohrungen durchgeführt? Was durch die ganze Thematik geschafft wurde, ist, dass sich die Bevölkerung gespalten hat und sich teilweise gar nicht mehr grüßt.
Wermutstropfen für mich ist, dass im Zonierungsplan der Radlbachwald, Hardwald und die Wild weiter als Potentialflächen verblieben sind. An die Bürgermeister und Gemeinderäte der betroffenen Regionen appelliere ich, diesen Windkraftindustriezonen ebenfalls eine Absage zu erteilen und die Region nicht um ein paar Euro zu verkaufen. Vielleicht hilft die Gemeinderatswahl 2015 ja bei der Entscheidung und man besinnt sich, welche Interessen eigentlich geschützt werden sollen: die der Bevölkerung oder jene von Aktiengesellschaften?
Franz Roßnagl, Waidhofen
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