Turbulenzen um Radweg: Mitte August soll Bau starten
"Wir verhandeln nur mit verlässlichen Partnern", Bürgermeister Martin Ploderer zu den Bahnaktivisten. Hollensteins Bürgermeister Manfred Gruber bei Pressegespräch nicht eingeladen.
YBBSTAL. Geschlossenheit demonstrieren die Bürgermeister entlang der Ybbs, wenn es um den Radweg geht. Mit einer Ausnahme, denn Hollensteins Bürgermeister kämpft nach wie vor um den Erhalt der Bahn. "Das wird sich auch nicht ändern", so Gruber. Auch wenn derzeit "viel Druck" auf ihn ausgeübt wird, sagt er.
Bei einem Pressegespräch mit dem Radwegverein in der vergangenen Woche erklärte Helmut Schagerl, Bürgermeister von St. Georgen/Reith, in Richtung des nicht anwesenden Gruber: "Wir haben die Türe offen gelassen."
"Ich war nicht eingeladen", heißt es allerdings von Hollensteins Bürgermeister, "ich wäre natürlich dabei gewesen."
Eine Chance und Aufwertung
"Wir werden ein Konzept, dass wir als richtig erachten haben, so rasch wie möglich umsetzen", erklärt Martin Ploderer, Bürgermeister von Lunz am See, "dafür sind wir auch gewählt worden." Die Kombination von Rad und Bahn sei aus "wirtschaftlichen und technischen Gründen und wegen der Grundstücksverfügbarkeit leider nicht möglich", fügt Eisenstraßen-Obmann und Nationalratsabgeordneter Andreas Hanger hinzu.
"Es ist eine Aufwertung für Opponitz", so Bürgermeister Leopold Hofbauer. "Eine große Chance" sieht Waidhofens Bürgermeister Wolfgang Mair im Radweg.
Mitte August soll mit dem Bau des Radwegs begonnen werden. "Bis Mitte 2016 soll alles erledigt sein", sagt St. Georgens Bürgermeister Helmut Schagerl. "Vorbehaltlich, dass wir überall die Genehmigung erhalten", fügt er hinzu. Ende April sollen die noch ausstehenden baurechtlichen Verhandlungen abgeschlossen sein.
8,5 Millionen Euro soll nach Schätzungen der Bau des Radweges kosten. "Genaueres kann man nach den Ausschreibungen sagen", so Martin Ploderer.
Mit einem "Inszenierungskonzept", dass im April gestartet wird, soll nun geklärt werden, wie man den künftigen Radweg in Szene setzt. Dabei sind auch die Radweggemeinden selbst gefordert, heißt es seitens der Bürgermeister. Der Radweg soll nicht nur Besucher in das Ybbstal locken, sondern auch die Sicherheit für Radfahrer verbessern. Zudem soll er Möglichkeiten bieten seine Freizeit zu gestalten, Einkäufe zu erledigen, Arbeitswege zurückzulegen und Streusiedlungsgebiete entlang der Hauptverkehrswege sicher zu verbinden. Von April bis Ende Oktober soll dies künftig möglich sein. Im Winter wird der Radweg laut Helmut Schagerl gesperrt.
"Wenn ihr auf die Bürgermeister hinhaut, zeigen die Schläge auch irgendwann Wirkung", meint Bürgermeister Ploderer über die Bahnaktivisten. "Ein Schulterschluss war derzeit in keiner Weise möglich", so Bürgermeister Josef Hofmacher aus Ybbsitz.
Helmut Schagerl mahnte die Bahnfreunde: "Wenn das Projekt verschoben wird, zahlt die Kosten im Endeffekt der Steuerzahler."
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