Schutzgebietsnetzwerk Waldviertel: Tatkräftiger Einsatz im Heidenreichsteiner Moor

Reinhard Deimel (Bürgermeister Dobersberg), Gerhard Kirchmaier (Bürgermeister Heidenreichstein), Robert Kraner (Ansprechpartner in der eNu für das Schutzgebietsnetzwerk Waldviertel), Erich Müllner (Umweltgemeinderat Heidenreichstein), Franz Maier (Leiter  | Foto: Alexandra Stanzl
  • Reinhard Deimel (Bürgermeister Dobersberg), Gerhard Kirchmaier (Bürgermeister Heidenreichstein), Robert Kraner (Ansprechpartner in der eNu für das Schutzgebietsnetzwerk Waldviertel), Erich Müllner (Umweltgemeinderat Heidenreichstein), Franz Maier (Leiter
  • Foto: Alexandra Stanzl
  • hochgeladen von Peter Zellinger

HEIDENREICHSTEIN. Die Energie- und Umweltagentur NÖ (eNu) organisierte im Rahmen des Schutzgebietsnetzwerkes Waldviertel am 30. März einen Workshop mit aktivem „Outdoor-Programm“. Dabei arbeiteten Naturschutzbewegte an der Weiterentwicklung der Schutzgebietsbetreuung in der Region: es ging vorrangig um die Moore und Teiche im Waldviertel und um Beiträge von Gemeinden zu Erhalt und Verbesserung der Biodiversität. Heidenreichsteins Bürgermeister Gerhard Kirchmaier und Umweltgemeinderat Erich Müllner legten beim Pflegeeinsatz im Heidenreichsteiner Moor selbst Hand an.

Der größte Teil der Hochmoore Niederösterreichs liegt im Waldviertel. Moore sind äußerst schützenswerte Gebiete, die nur sehr speziell angepassten Arten, wie beispielsweise dem Torfmoos oder dem Moorlaufkäfer, Lebensraum bieten. „Die meisten Moorstandorte sind aufgrund von Entwässerungsmaßnahmen in der Vergangenheit heute allerdings gestört. Ziel des Schutzgebietsnetzwerkes ist, zum dauerhaften Erhalt der bestehenden Schutzgebiete im Naturland Niederösterreich, wie dem Heidenreichsteiner Moor, beizutragen“, so Franz Maier, Leiter des Bereichs „Natur & Ressourcen“ in der Energie- und Umweltagentur NÖ.

Tatkräftige Unterstützung beim Pflegeeinsatz im Heidenreichsteiner Moor
Im Heidenreichsteiner Moor, der Gemeindeau, legten 20 HelferInnen unter der fachlichen Leitung von Moorbiologen Mag. Axel Schmidt bei einem Pflegeeinsatz gemäß dem Landschaftsentwicklungs- und Pflegeplan tatkräftig Hand an. Um den Lichteinfall im Waldbestand zu erhöhen, musste der Unterwuchs entfernt werden. Dadurch hat das Torfmoos bessere Chancen, sich gegenüber dem Pfeifengras durchzusetzen und damit einem natürlichen Moorwald näherzukommen. Auch Heidenreichsteins Bürgermeister Gerhard Kirchmaier und Umweltgemeinderat Erich Müllner halfen die Bäume und Sträucher zu entfernen.

Im Anschluss begrüßten Bürgermeister Gerhard Kirchmaier und Franz Maier im Naturparkzentrum die 30 Workshop-TeilnehmerInnen. Neben Impulsvorträge und Gruppenarbeiten gab Robert Kraner, Ansprechpartner in der eNu für das Schutzgebietsnetzwerk Waldviertel, einen Überblick über geplante und bereits in Umsetzung befindliche Projekte.

In drei Gruppen arbeiteten die Teilnehmenden anschließend ebenso intensiv wie beim vorangegangenen Pflegeeinsatz. Thomas Mitterstöger, der Projektleiter des Schutzgebietsnetzwerkes, moderierte eine Arbeitsgruppe, die Beiträge von Gemeinden zum Erhalt und zur Verbesserung der Biodiversität erarbeitete. Die Vertreterin und Vertreter der Stadtgemeinde Heidenreichstein und der Marktgemeinde Dobersberg, die beide auch Naturparkgemeinden sind, stellten Aktivitäten und mögliche Konfliktfelder zur Diskussion und strichen den Wert heraus, den Naturparke für die Gemeinde und auch für die Bewusstseinsbildung an Schulen – Stichwort Naturparkschulen – haben.

Moore und Teiche im Waldviertel

Für die Moore im Waldviertel wurde in den vergangenen zwei Jahren intensiv an einem Konzept zur Vorbereitung eines internationalen Projektes gearbeitet. Mag. Axel Schmidt moderierte die Arbeitsgruppe, wobei neueste Entwicklungen beim Monitoring in Mooren über Satellit und Befliegungen mit Drohnen erläutert wurden. Auch die Problematik der bestehenden und zum Teil nachgegrabenen Entwässerungsgräben sowie die Dringlichkeit, hier auch sichere gesetzliche Rahmenbedingungen zum Schutz der Moore zu schaffen, wurden angesprochen. Es bestand Einigkeit innerhalb der Gruppe, dass Projekte zur Wiedervernässung umgesetzt sowie durch Pflegemaßnahmen der Wasserstand und der Pflanzenbestand stabilisiert werden müssen.

Gerhard Prähofer moderierte die Arbeitsgruppe zu den Waldviertler Teichen. Die Teiche sind prägend für das Landschaftsbild sowie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor durch die Vermarktung der Karpfen. Außerdem erfüllen sie naturschutzrelevante Aufgaben, da sie eine hohe Zahl an Tier- und Pflanzenarten direkt oder in ihrem Umfeld beherbergen. Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit positiven Aspekten dieses Kultur- und Naturgutes. Besonders attraktiv ist die Bewusstseinsbildung zur Teichwirtschaft durch Exkursionsmöglichkeiten, zum Beispiel zu den Teichen der Forstverwaltung Kinsky in Heidenreichstein, sowie durch die gelungene Ausstellung des „UnterWasserReiches“ in Schrems, bei der die BesucherInnen aktiv in das Teichleben und in die Teichwirtschaft hineinschnuppern können.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:00

Wassermann – Glückskind des Monats
So wird das Horoskop im April

Alle zwölf Sternzeichen sind schon gespannt, was Astrologe Wilfried Weilandt zu berichten hat. Wie der April wird, wollt ihr wissen? Werft einfach einen Blick ins aktuelle Horoskop! ÖSTERREICH. Der April macht, was er will, das sagt uns schon der Volksmund. Damit es aber nicht ganz so turbulent wird, schauen Astrologe Wilfried Weilandt und Moderatorin Sandra Schütz wieder in die Sterne. Und so viel sei vorweg verraten: Der Wassermann ist das Glückskind des Monats, tapfer müssen hingegen die...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.