Die Thayarunde im Test: Von Raabs nach Göpfritz

Vollgas: Unsere Tester haben Mühe den Kids zu folgen.
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RAABS. Für den zweiten Teil des Tests der Thayarunde haben wir uns Verstärkung geholt. Katharina (7), Julia (6) und Gregor (2) sind völlig unbestechlich, was Radweg-Tests angeht - von Eis einmal abgesehen. Schließlich handelt es sich um einen Radweg für Familien.

Auch Bezirksblätter-Redakteur Peter Zellinger wurde nach dem kleinen Hoppala am ersten Teil der Strecke von Waidhofen bis Slavonice von den Kollegen wieder halbwegs aufgepäppelt und ist wieder topfit - für seine Verhältnisse zumindest.

Diesmal testen wir gemeinsam mit Mama Petra den zweiten Teil der Thayarunde von Raabs nach Göpfritz. Eines vorweg: die heimliche Freude unseres nicht ganz fitten Möchtegern-Radprofis, dass die Strecke mit 24 Kilometern etwas kürzer ist als in der Vorwoche sollte sich bitter rächen...

Rein in die Pedale und los geht's beim alten Bahnhof in Raabs. Schon nach wenigen Metern weiß man wieder, warum Raabs die "Perle des Thayatals" genannt wird. Plötzlich befinden wir uns auf Augenhöhe mit der Burg Raabs. Ein Anblick, den man so schnell nicht vergisst.

Katharina und Julia ziehen davon und die Erwachsenen haben Mühe ihnen zu folgen. Also heißt es strampeln, was auf der nur minimal ansteigenden Strecke zwischen Raabs und Siegharts keine große Herausforderung ist - gut so!

Die meiste Zeit darf man die Waldviertler Kulturlandschaft bewundern. Wiesen und Felder so weit das Auge reicht. Sehr schön, aber weniger abwechslungsreich als die Route von Waidhofen nach Slavonice mit ihren zahlreichen Brücken über die Thaya und den Tiergehegen. Auch für Bahn-Nostalgiker gibt es nicht so viel zu sehen. Dafür wurden die verbliebenen Haltestellen entlang der Ortschaften liebevoll hergerichtet und in Rastplätze umgebaut.

Nach ein paar Kilometern beginnen nicht die Kinder, sondern unser hauseigener Tester zu quengeln - aber es hilft nix, weiter geht's! Ein Auge müssen wir auf die Kids haben, die Straßenquerungen häufen sich.

Die Route führt direkt nach Groß Siegharts hinein. Ein großer Pluspunkt! Ferienpension und Gasthäuser sind nur einen Katzensprung entfernt. Eine ideale Basis für alle, die an einem Wochenende die ganze Tour absolvieren wollen.

Akuter Handlungsbedarf in Göpfritz

Weiter geht es auf dem beinahe schnurgeraden Weg ins neun Kilometer nahe Göpfritz. Für Radler, die mit der Bahn anreisen ist es durchaus komfortabel, dass der Radweg direkt zum Bahnhof führt. Radl ausladen, raufsetzen und los geht's - ideal!

Mit Kindern sieht die Sache aber ganz anders aus. Natürlich hat sich unser unbestechliches Trio ein Eis verdient, also bahnen wir uns den Weg in den Ort hinein, was sich als gefährliches Unterfangen herausstellen sollte. Der Radweg endet und wir müssen die herkömmliche Bahnüberführung benutzen. Dutzende Autos rauschen vorbei - mit kleinen Kindern kein Spaß. Der Gehsteig ist teilweise zu schmal um die Kinder dort fahren zu lassen. Die Überquerung der stark befahrenen B2 ist noch einmal eine Herausforderung, wenn man Kinder dabei hat. Hier besteht dringender Handlungsbedarf!

Frisch gestärkt geht es zurück in Richtung Groß Siegharts, wo sich auf halber Strecke die Wege unseres Möchtegern-Radlers und der Kinder trennen, die in Richtung Raabs zurückradeln. Unser Bezirksblätter-Tester will nämlich unbedingt die noch nicht offizielle Route nach Waidhofen ausprobieren. Immerhin 19 Kilometer trennen uns noch vom Ziel. Selbstüberschätzung kann ja auch eine Tugend sein!

Los geht's über Stock und Stein und wir fragen uns, ob wir nicht lieber ein Mountainbike eingepackt hätten. Man merkt sofort, dass man sich streng genommen in Zwettler Hoheitsgebiet befindet. Der 200-Einwohner-Ort Scheideldorf ist überall angeschrieben, Waidhofen aber nicht. In Weinpolz kennt sich unser Tester wieder ein wenig besser aus und strampelt nach Waldberg und Windigsteig weiter. Dort, beim örtlichen Sägewerk lässt er sich nach 44 Kilometern und etwas über drei Stunden Fahrt von den Kolleginnen evakuieren - bis nach Waidhofen hätte die Ausdauer nicht mehr gereicht. Trotzdem fühlt sich unser Versuchskaninchen als wäre er gerade die Rallye Paris-Dakar mit dem Fahrrad gefahren und hätte auch noch gewonnen. Die Kolleginnen lassen ihn in dem Glauben.

Fazit unseres Testers

Freiwillig 44 Kilometer mit dem Fahrrad? Niemals! Doch es geht auch für Pizza und Bier-Junkies wie meiner Wenigkeit. Die Thayarunde entpuppt sich nämlich auch im zweiten Test als das, was sie verspricht: ein familientauglicher Radweg. Seniorentauglich ist die Route ohnehin - ganze Gruppen haben mich regelmäßig überholt, was mich erst recht an meinem Fitness-Level zweifeln lässt.

Auch wenn Bahn-Nostalgiker nicht so ganz auf ihre Kosten kommen, gibt es auch für die Route Raabs-Göpfritz ein Empfehlung. Jedoch mit einer großen Einschränkung: wenn sie Kinder dabei haben, sollten Sie es sich überlegen ob es das Risiko wert ist nach Göpfritz hineinzufahren. Radeln Sie für ein Eis oder einen Imbiss lieber ins nahe Groß Siegharts (oder Raabs, wenn die Zeit nicht drängt).

Ein Kuriosum sind die Bezirksgrenzen, wenn man von Breitenfeld nach Waidhofen fahren möchte. Warum versucht mich jeder Wegweiser nach Scheideldorf zu bringen, lässt mich aber über die ungefähre Richtung von Waidhofen oder Windigsteig im Dunkeln? Anscheinend will man in der Nachbar-Kleinregion lieber die eigenen Orte bewerben - ein Hauch von Kirchturmdenken weht hier. Aber gut, die Strecke ist offiziell noch lange nicht fertig und da wird sicher noch nachgebessert.

Und zum Schluss noch der ultimative Tipp für Faule: Fahren Sie von Göpfritz nach Raabs. Der Weg scheint so nämlich ein wenig abschüssiger zu sein, als andersherum.

Pro & Contra

+ Liebevoll hergerichtete Haltestellen für eine Rast
+ Ruhe und Natur
+ Strecke fast ohne Steigungen
+ wunderschöne Waldviertler Landschaft
+ großteils absolut familientauglich
+ spektakulärer Blick auf die Burg Raabs

- Kaum Bahn-Nostalgie
- Beschilderung teilweise (noch) nicht eindeutig
- Göpfritz ist absolut nicht kindertauglich
- wenige Mistkübel und Rastplätze

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